Pflegen mit Ölen

Die niederösterreichischen Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren setzen auf die Vorteile von ätherischen Ölen.

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Wadenwickel, Bäder oder Mundspülungen – bei vielen Beschwerden kann mithilfe von Aromapflege eine Linderung erzielt werden. Die besondere Pflegemethode macht sich die Kraft der Pflanzen zunutze: Ätherische und fette Öle sowie Pflanzenwässer werden dabei sowohl in der stationären und ambulanten Pflege als auch zuhause gezielt angewendet.

Erika Gößnitzer ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und beschäftigt sich seit rund 20 Jahren mit der Wirkung von ätherischen Ölen. Ihr Wissen bringt sie als Aromapflegebeauftragte im Pflege- und Betreuungszentrum Tulln ein. „Die Aromapflege als komplementäre Pflegemethode ist ein Teil der Pflanzenheilkunde, basiert jedoch immer auf einer wissenschaftlichen Grundlage. Sie orientiert sich an den Beschwerden und Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner – mit dem Ziel, die Balance zwischen Körper, Geist und Seele zu fördern“, sagt Gößnitzer.

Ätherische Öle sind kleinste Öltropfen, die in den Ölbehältern einer Pflanze gebildet werden. Sie sind in Blüten, Samen, Fruchtschalen, Blättern, Wurzeln, Harzen, Rinden oder im Holz enthalten und erzeugen den Duft einer Pflanze, mit dem Insekten angelockt bzw. andere Tiere ferngehalten werden. Im Gegensatz zu fetten Ölen hinterlassen ätherische Öle keinen Fettfleck, sondern verflüchtigen sich allmählich. Ihre Wirkung entfalten sie in Form von Raumbeduftungen oder Duftfleckerl einerseits über den Geruchssinn, andererseits mittels Waschungen, Streichungen, Einreibungen oder Wickel über die intakte Haut. „Mir war es ein großes Anliegen, Aromapflege in unserem Haus zu implementieren. Die wenigsten Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich anfangs darauf, ihr gewohntes Lebensumfeld aufzugeben und in ein Pflegezentrum zu ziehen. Hier sind es Kleinigkeiten, die eine große Wirkung erzielen: Wenn schon der Eingangsbereich angenehm duftet, verändert das den ersten Eindruck enorm“, betont die Aromapflegebeauftragte.

Erika Gößnitzer, diplomierte Gesundheits– und Krankenpflegerin im Pflegezentrum Tulln

Erika Gößnitzer,
diplomierte Gesundheits– und Krankenpflegerin
im Pflegezentrum Tulln

Wirkungsbereiche der Aromapflege

  • Erhält und verbessert das Hautbild.

  • Unterstützt bei der Verdauung und Ausscheidung.

  • Lindert Beschwerden nach und während onkologischen Therapien.

  • Verbessert die Atmung.

  • Verbessert die Ruhe- und Schlafphasen.

  • Reduziert Keime.

  • Fördert die Entspannung.

  • Ermöglicht eine angenehme Raumatmosphäre.


Text: Michaela Neubauer | Fotos: istockphoto, Madeleine Steinbach
Mehr zum Thema „Pflegen mit Ölen“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 09/21.

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