Runter mit dem Druck!

Hoher Blutdruck verursacht keine Beschwerden, erhöht aber das Risiko für schwere Folgeerkrankungen. Neben Medikamenten lässt sich Bluthochdruck oft auch auf natürliche Weise senken.

Unablässig pumpt das Herz Blut durch unsere Gefäße. Der Blutkreislauf versorgt die Organe und alle Zellen des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Der Blutdruck beschreibt den Druck, der dabei auf die Gefäßwände ausgeübt wird. Für ein langes und gesundes Leben ist ein normaler Blutdruck unentbehrlich. Die Erkrankungszahlen lassen jedoch aufhorchen: Schätzungen zufolge leidet rund ein Viertel der Österreicherinnen und Österreicher unter zu hohem Blutdruck. Die Folgen können fatal sein: Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Kardiovaskuläre Erkrankungen sind die Todesursache Nummer 1. Rund ein Drittel aller weltweiten Todesfälle sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. In erster Linie werden diese durch Fettablagerungen, die eine krankhafte Verengung der Gefäße (Arteriosklerose) bewirken, hervorgerufen.

TIPPS, um Blutdruck zu senken

 1. Sportliche Aktivität 

Regelmäßige körperliche Bewegung kräftigt die Muskulatur, hebt die Stimmung und verbessert die Blutfette. Das gute HDL-Cholesterin steigt an und die schädlichen Fette sinken. Zur Blutdrucksenkung wird als Mindestmaß empfohlen, an fünf Tagen pro Woche jeweils 30 Minuten körperlich aktiv zu sein. Bei Blutdruckwerten in Ruhe über 180 mmHg systolisch und 105 mmHg diastolisch mit dem Sport erst nach einem ärztlichen Belastungs-EKG beginnen. In den ersten vier Wochen den Puls mit einem Pulsmesser kontrollieren, um die richtige Belastung festzustellen.
Geeignete Bewegungsarten sind Spazierengehen, Walking, Ergometertraining, Schwimmen, Fahrradfahren und Jogging.
Ungünstig: Fußball, Handball, Basketball, Volleyball oder Squash.

 2. Abnehmen 

Übergewicht erhöht den Blutdruck deutlich und bringt weitere Gesundheitsrisiken wie Diabetes mellitus oder Gelenkschäden. Nachhaltigen Erfolg verspricht eine nicht zu schnelle Gewichtabnahme (keine Radikaldiäten) durch eine Ernährungsumstellung und eine Steigerung der körperlichen Aktivität.
Der Blutdruck sinkt mit jedem abgenommenen Kilo:  Mit einem Kilo weniger kann eine Senkung des Blutdrucks um ca. 1–2 mmHG erzielt werden. Im Vergleich zu fettarmen Diäten lässt sich eine stärkere Gewichtabnahme durch Diäten mit geringem

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„Lebensstil in die Behandlung einbeziehen“

Dr. Philipp Vyhnanek, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie im Universitätsklinikum St. Pölten

Welche Ursachen hat Hypertonie?

Erhöhter Blutdruck kann auf viele Faktoren zurückzuführen sein. Auch die genetische Veranlagung spielt eine Rolle. Grundsätzlich wird zwischen primären und sekundären Formen unterschieden. Primäre Hypertonie wird durch Faktoren wie Übergewicht, Alter, Rauchen, einen Lebensstil mit mangelnder Bewegung sowie durch erhöhten Salz-, Alkohol- oder Koffeinkonsum verursacht. Die sekundären Formen entstehen unter anderem durch hormonelle Dysbalancen und als Folge anderer Erkrankungen. Der Blutdruck steigt langsam mit zunehmendem Alter an, weil sich die Elastizität der Gefäße verringert. Zudem kann bei Frauen nach der Menopause durch die veränderte hormonelle Situation erhöhter Blutdruck auftreten.

Wann ist der Blutdruck zu hoch und sollte ärztlich behandelt werden?

Eine optimale Behandlung setzt auch immer voraus, dass der Lebensstil erfragt und in die Behandlung einbezogen wird. Ab Werten von mehr als 140 mmHg systolisch und 90 mmHg diastolisch sollte eine Behandlung erfolgen. Dies kann auch eine nicht medikamentöse Maßnahme wie eine Gewichtsreduktion oder das Weglassen von exzessivem Koffeinkonsum sein. Ein optimaler Behandlungsplan sollte mit dem Patienten bzw. der Patientin gemeinsam erarbeitet werden.


Text: Jacqueline Kacetl | Fotos: iStock_Nik01ay; Beigestellt
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