Vitamine im Winter
Der Winter steht vor der Tür und viele stellen sich die Frage: Woher sollen die Vitamine kommen? GESUND & LEBEN hat die Antworten.
Bis weit in den Herbst hinein schöpfen wir aus dem Vollen: Die (Super-)Märkte präsentieren verschiedenste Obst- und Gemüsesorten – bunt, heimisch und vor allem vitaminreich. Jetzt aber wird es draußen immer dunkler und ungemütlicher. Und wenn der Winter langsam seine Fühler ausstreckt, nimmt zwar die Vielfalt an frischen Lebensmitteln ab, nicht aber unser Bedarf an Vitaminen. Ganz im Gegenteil! Besonders im Winter ist eine gute Nährstoffversorgung wichtig – unter anderem für das Immunsystem, das lästige Erkältungsviren abwehren kann. Was auf den ersten Blick nach einem Dilemma klingt, ist auf den zweiten Blick nicht ganz so schlimm, weiß die Wiener Diätologin Nina Wallerstorfer: „Natürlich haben wir in der kalten Jahreszeit nicht dieselbe Auswahl an frischem Obst und Gemüse wie im Sommer. Doch auch im Winter kann man sich problemlos ausgewogen und abwechslungsreich ernähren.“
Ausgewogen und abwechslungsreich
Das klingt für viele schwammig, bedeutet aber im Prinzip nichts anderes, als dass man neben Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und hochwertigem Eiweiß viel Gemüse und Obst essen sollte. Am besten jeden Tag zwei Handvoll Obst und mindestens drei Handvoll Gemüse – und das möglichst in allen Farben. Des Weiteren ist es wichtig zu wissen: Viele Vitamine sind zwar hitzeempfindlich und somit in rohem Gemüse besser verfügbar, manche Nährstoffe entfalten sich allerdings erst durch sanftes Kochen. So enthalten etwa Karotten Betacarotin, eine Vorstufe von Vitamin A (daher auch Provitamin A genannt), das der Körper im gekochten Zustand und mit einem Tropfen Öl besser verwerten kann. Paradeiser wiederum liefern Vitamin C, das sich beim Kochen verflüchtigt. Jedoch erhöht sich beim Erhitzen die Menge an Lykopin, einem roten Farbstoff, der unter anderem als Antioxidans wirkt. Damit wir uns aber nicht bei jedem Lebensmittel überlegen müssen, welche Nährstoffe wie besser verfügbar sind, empfiehlt Wallerstorfer, Obst und Gemüse sowohl roh zu essen als auch schonend gegart, also gedämpft oder gedünstet.
Regional schmeckt’s am gesündesten
„Außerdem“, so die Expertin, „sollte man bei frischen Lebensmitteln auf kurze Transportwege achten. Mit anderen Worten: Regional ist immer gut, denn das schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die darin enthaltenen Vitamine. Wer im Winter etwa zu Paradeisern aus Spanien greift, muss sich darüber im Klaren sein, dass diese nicht vollreif geerntet wurden und dass der Vitamingehalt durch Sauerstoff und Licht, Transport und Lagerung abnimmt.“ Insofern könne man sehr wohl auch zu Tiefkühlgemüse und -obst greifen, schließlich werden Erbsen, Beeren und Co reif geerntet und sogleich schockgefroren, wodurch es nur zu einem geringen Nährstoffverlust kommt.
Text: Christiane Mähr | Foto: iStockphoto / FCA Fotodigital, Genuss.plus
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