Brauchen Sie mehr Vitamine?
Vitamine, Spurenelemente oder Aminosäuren: Ein Drittel aller Menschen in Österreich greift täglich zu Nahrungsergänzungsmitteln. Das ist nur sinnvoll, wenn man dies vorher medizinisch abklären lässt.
Rund 30 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher nehmen täglich Nahrungsergänzungsmittel ein. Während 40 Prozent von ihnen auf die Einnahme von Vitamin D und C bauen, greifen 15 Prozent zu Multinährstoffkomplexen. Prinzipiell ein guter Ansatz, meint Ernährungsmedizinerin Dr. Manuela Hanke: „Zwar wehre ich mich, zu sagen, dass jeder substituieren muss, aber, so ehrlich müssen wir sein – wie viele schaffen es tatsächlich, sich ausgewogen zu ernähren?“ Hinzu kommt, dass die im Supermarkt verkauften Obst- und Gemüsesorten häufig weit gereist sind oder lange gelagert wurden. Eine Orange, die vor zwei Wochen vom Baum gepflückt wurde, enthält kaum Vitamin C. „Da müsste man schon kiloweise Orangen essen, um nur ansatzweise seinen Vitamin-C-Bedarf zu decken“, so Hanke. Diese Tatsache soll jedoch keinesfalls ein Freifahrtschein für den täglichen Junk-Food-Konsum und nächtliche Schoko-Orgien sein, ganz nach dem Motto „ist eh schon wurscht“ und als Ausgleich würgt man eine Ladung Vitamine hinunter. Im Begriff „Nahrungsergänzungsmittel“ steckt das Wort, das alles auf den Punkt bringt, bereits drinnen: Ergänzung. Man kann lediglich einen Teil der fehlenden Nährstoffe ausgleichen, ein gesundes Essverhalten ersetzen die Produkte nicht.
„Ein zu hoher Vitamin-D-Konsum kann zu einem hohen Kalziumspiegel führen.“
Sicher ist sicher
Nehmen Sie Nahrungsergänzungsmittel ein, sollten Sie diese fünf Punkte beachten:
Angegebene empfohlene Tagesdosis nicht überschreiten.
Nahrungsergänzungsmittel nicht als Ersatz für eine abwechslungsreiche Ernährung verwenden.
Außerhalb der Reichweite von Kindern lagern.
Generell empfiehlt es sich, ärztlichen Rat einzuholen, besonders aber sollten kranke Personen vor der Einnahme mit ihrer Ärztin, ihrem Arzt sprechen.
Beim Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln über das Internet ist besondere Vorsicht geboten.
Text: Lisa Strebinger | Fotos: ZVG, istockphoto/ id-work
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