Frisch & gesund
Wasser ist mehr als ein Getränk. Es fördert die Leistungsfähigkeit und Konzentration und hält den Organismus in Schwung.
Montag, 9:45 Uhr, im Gymnasium Bad Vöslau: Emsiges Treiben vor dem Trinkbrunnen. Schülerinnen und Schüler unterhalten sich, nehmen einen Schluck Wasser, füllen ihre Trinkflasche und gehen wieder in ihre Klasse. Im Unterricht zur Ernährungslehre erfahren sie dann, warum es so wichtig ist, Wasser zu trinken. „Unser Körper besteht zu zwei Dritteln aus Wasser. In jeder Körperzelle ist Wasser enthalten. Wozu brauchen wir so viel Wasser in uns?“, fragt Professorin Mag. Martha Herb. Sie teilt ein Arbeitsblatt mit Tipps und Anleitungen aus, das die Schülerinnen und Schüler selbständig ausfüllen. Hanna weiß die Antwort: „Damit wir uns besser konzentrieren können.“ „Das stimmt“, sagt die Professorin, „ausreichend Wasser trinken fördert die Leistungsfähigkeit. Wenn dem Körper nur zwei Prozent Wasser fehlen, das entspricht zwei Gläsern, wird man müde und träge. Wer genug trinkt, ist aufmerksamer.“ Doch Schülerinnen und Schüler vergessen während der Schulzeit bisweilen auf ausreichendes Trinken. Und es ist auch wichtig, was sie trinken: Es sollte Wasser sein, das gesündeste Getränk überhaupt: „Der häufige Konsum von überzuckerten Getränken führt bei Kindern zu Konzentrationsschwierigkeiten und Hyperaktivität “, weiß Martha Herb aus Erfahrung.
Mag. Martha Herb initiierte das Projekt „H2NOE“-Wasserschule im Gymnasium Bad Vöslau.
Das Gymnasium Bad Vöslau hat einen gesunden Schwerpunkt gesetzt und ist eine sogenannte „H2NOE“-Wasserschule, ein Projekt der „Tut gut!“ Gesundheitsvorsorge GmbH. Trinkbrunnen wurden montiert und alle Kinder haben eine Glasflasche bekommen – mit einem Überzug, damit sie nicht so schnell zu Bruch geht. Statt gesüßten, aromatisierten Säften trinken die Schülerinnen und Schüler fast ausnahmslos Leitungswasser. In den Pausen herrscht reger Betrieb vor den Trinkbrunnen, auch die Lehrerinnen und Lehrer füllen ihre Trinkflaschen. „Das Thema Gesundheit ist uns wichtig“, sagt Direktorin Mag. Claudia Liebl, „daher sind wir nicht nur „H2NOE“-Wasserschule, sondern beteiligen uns seit vielen Jahren auch am Programm ‚Gesunde Schule‘ in Niederösterreich.“ Viele wertvolle Bausteine, die den Kindern und Jugendlichen den Wert eines gesunden Lebensstils vor Augen führen.
Lebenswichtiges Wasser
Mag. Heidemarie Hell, Programmleiterin „H2NOE“-Wasserschule bei „Tut gut!“
Warum sollte man Wasser trinken?
Ohne Wasser können wir nicht leben, denn ohne Wasser funktioniert unser Körper nicht. Ein Flüssigkeitsdefizit führt zu Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und behindert das Lernen. Man sollte bevorzugt zu Wasser greifen, denn es ist das gesündeste Getränk überhaupt. Der regelmäßige Konsum von Süßgetränken begünstigt die Entwicklung von Übergewicht, Adipositas und Diabetes. Ein Drittel der österreichischen Kinder (8 bis 9 Jahre) ist übergewichtig. Jeder dritte stellungspflichtige Niederösterreicher ist übergewichtig oder adipös. Als Ursache wird zunehmend eine „adipositasfördernde Umwelt“ – damit auch das Getränkeangebot an Schulen – verantwortlich gemacht.
Was will die „H2NOE“-Wasserschule bewirken?
Die Verfügbarkeit von Wasser oder eben Süßgetränken im Alltag ist ein bestimmender Faktor für das Konsumverhalten. Was im Schulalltag ständig vor Augen ist, erscheint positiver, ansprechender und wird damit auch häufiger konsumiert. An Wasserschulen soll dies Leitungswasser sein. Eine Optimierung des Getränkeangebotes an Schulen, die gezielte Förderung des Wassertrinkens und die Einrichtung süßgetränkefreier Zeiten und Zonen in der Schule kann den Konsum von Wasser erhöhen und den von Süßgetränken reduzieren. Wasser trinken an Schulen beugt Übergewicht vor und gilt als Schlüssel zur Prävention von Adipositas. Wasser als Schulgetränk ist auch ein wichtiger Baustein der Kariesprophylaxe und Immunstärkung.
Text: Karin Schrammel | Fotos: Barbara Nidetzky; beigestellt
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