Schluss mit Schmerzen!

Gelenkverschleiß entwickelt sich langsam und schleichend. Kniearthrose wird oft lange nicht bemerkt, bis die Schmerzen den Alltag beherrschen.

Es hätte ein traumhafter Urlaub auf einer kroatischen Insel sein sollen, aber plötzlich waren sie wieder da: Beim Schwimmen im Meer plagten Milovan J. (70) plötzlich stechende Knieschmerzen. Mit großer Anstrengung erreichte er das Ufer und versuchte, auf einem Felsen Halt zu finden. „Ich hatte Schwierigkeiten, mit dem rechten Bein aufzutreten. Ein Bekannter musste mich aus dem Wasser ziehen. Danach konnte ich nur noch humpeln.“ Als Reaktion auf die Entzündung im Kniegelenk bildete sich Gelenkflüssigkeit. Das Knie schwoll an. Der Wiener nahm Schmerztabletten und behandelte sein Knie mit kalten Umschlägen. Nach ein paar Tagen waren die Beschwerden wieder verschwunden. Es war nicht das erste Mal, dass den pensionierten Techniker Knieschmerzen plagen: „Vor sieben Jahren traten sie das erste Mal nach dem Tennisspielen auf.“ Der 70-Jährige suchte sofort einen Arzt auf. Es folgten zwei chirurgische Eingriffe am rechten Knie. Nach der starken Schmerzattacke im Urlaub riet der behandelnde Orthopäde zur Implantation eines künstlichen Kniegelenks.

Operation als Ausweg

 

Dr. Christoph Reisner, MSc, Orthopäde in Wiener Neustadt

 

Warum können auch jüngere Menschen unter Knieschmerzen leiden?

Bei jüngeren Personen ist der Meniskusriss der häufigste Grund, warum es zu Schmerzen kommt. Wie beim älteren Menschen können die Ursachen Strukturschäden sein, die zum weiteren Einreißen des Meniskus führen, oder Stürze verbunden mit Drehbewegungen des Kniegelenks. Bei solchen Verletzungen kann es zu Schädigungen des inneren Seitenbandes und des vorderen Kreuzbandes kommen. Wenn das Innenband, der Innenmeniskus und das vordere Kreuzband geschädigt sind, spricht man von einer sogenannten „unhappy triad“, einer unglücklichen Dreifachverletzung.

Wann sollte ein künstliches Kniegelenk eingesetzt werden?

Bei einer Zunahme der Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und einem Versagen von Injektionen ist die Implantation eines künstlichen Kniegelenks eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit. Die Operation ist mittlerweile ein Routineeingriff. Auch wenn eine völlige Schmerzfreiheit nicht garantiert werden kann, werden die Schmerzen im Regelfall deutlich reduziert. Nach der Operation sind Bewegungseinschränkungen möglich. Das Ausmaß der Beweglichkeit hängt auch von den Patientinnen und Patienten ab. Je körperlich aktiver jemand vor dem Eingriff war, umso besser ist die Beweglichkeit nach der Operation. Sport ist natürlich auch mit einem künstlichen Kniegelenk möglich. Ist die Muskulatur gut trainiert, ist umso mehr möglich.


Arthrose-Community

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Text: Jacqueline Kacetl | Fotos: iStock_horillaz, Raimo Rudi Rumpler
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