Augen auf!

Unsere Augen leisten täglich Großes und halten zahlreichen Herausforderungen stand – allen voran einer stetig zunehmenden visuellen Reizüberflutung und stundenlanger Bildschirmarbeit. GESUND & LEBEN erklärt, wie Sie zur Gesundheit Ihrer Sehorgane im Alltag beitragen und sie für ihre Höchstleistung belohnen können.

Wussten Sie, dass sich das menschliche Auge rund 180 Mal in der Minute hin und her bewegt? Kein anderes Sinnesorgan liefert dem Gehirn mehr Informationen. Schätzungen zufolge nehmen wir rund 70 bis 80 Prozent aller Informationen durch unser Sehsystem auf. Das Auge stellt das Bild scharf – schneller als jede Kamera und auch jetzt, während Sie mithilfe Ihrer Augen diese Zeilen lesen. Unsere Sehorgane sind wahre Hochleistungssportler! Grund genug, sich gut um sie zu kümmern, denn Augengesundheit ist nicht selbstverständlich.

Das „Büro-Auge“ wegblinzeln

„Das Auge steht täglich einer Vielzahl an Herausforderungen gegenüber, gerade in der heutigen Zeit, in der das Arbeitsleben vieler von Bildschirmarbeit geprägt ist“, erklärt Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits, Facharzt für Augenheilkunde und Leiter des Augenzentrums Leopoldstadt in Wien. „Unseren Augen wird heute mehr denn je abverlangt. Stundenlang arbeiten wir am Computer, Laptop oder Smartphone und an anderen elektronischen Geräten. Die Folge können müde, trockene oder brennende Augen sein“, so der Experte. Hintergrund des sogenannten Office-Eye-Syndroms: Der lange, starre Blick auf den nahen Bildschirm setzt das Auge unter enormen Stress. Beim permanenten Fokussieren kommt das Blinzeln häufig zu kurz. Der funktionierende Lidschlag ist jedoch für die Augengesundheit unerlässlich, denn er befeuchtet die Augenoberfläche mit Tränenflüssigkeit und entfernt kleine Partikel. Während wir normalerweise bis zu 15 Mal pro Minute blinzeln, sinkt die Lidschlagfrequenz bei Bildschirmarbeit auf drei- bis fünfmal pro Minute, gleichzeitig ist der Lidschluss häufig inkomplett. „Achten Sie daher darauf, oft genug bewusst zu blinzeln und Ihren Augen zwischendurch Pausen zu gönnen“, betont Palkovits. Diese können im Optimalfall dazu genutzt werden, um den Blick bewusst in die Ferne schweifen zu lassen. Einfach zu merken ist die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten 20 Sekunden Pause einlegen und den Blick auf ein Objekt in rund 20 Meter Entfernung richten!

Priv.-Doz. Dr. Stefan Palkovits, Facharzt für Augenheilkunde und Leiter des Augenheilzentrums Leopoldstadt, Wien

 

„Kein anderes Sinnesorgan liefert dem Gehirn mehr Informationen. Schätzungen zufolge nehmen wir rund 70 bis 80 Prozent aller Informationen durch unser Sehsystem auf.“

 

So machen Sie müde Augen munter 

Langes Starren auf Bildschirme, schlechte Lichtverhältnisse, Stress und Schlafmangel, lange Autofahrten oder Lesephasen ohne Pausen – die Ursachen für erschöpfte Augen sind vielfältig. Dr. Stefan Palkovits verrät Alltagstipps, die bei müden Augen helfen.

Ergonomischer Arbeitsplatz
Ergonomie bei der Arbeit unterstützt auch die Augengesundheit. Achten Sie darauf, dass die obere Bildschirmkante knapp unter Augenhöhe liegt und der Abstand zum Bildschirm in etwa eine Armlänge beträgt.

Passende Lichtverhältnisse
Ausreichende Beleuchtung am Arbeitsplatz sorgt dafür, dass die Augen nicht weiter belastet werden. Ein zu heller Arbeitsbereich kann sich jedoch auch auf die Augen auswirken,
daher Helligkeit reduzieren bzw. abschirmen.

Pausen machen und bewusst blinzeln
Ununterbrochen auf den Bildschirm zu starren, ist schlecht für die Augen. Deshalb nach zwei Stunden Bildschirmarbeit eine Pause von mindestens 15 Minuten einplanen. Nutzen Sie die kleine Auszeit dazu, bewusst auf das Blinzeln zu achten, das beim fokussierten Arbeiten oft zu kurz kommt und trockene, gereizte Augen hervorrufen kann.

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Text: Claudia Sebunk | Fotos: iStock_ozgurdonmaz; Roland Voraberger
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