Das blutet!

Wie reinigt man Wunden richtig? Sagt die Stärke der Blutung etwas über die Gefährlichkeit einer Verletzung aus? Und wann sollte man zur Ärztin, zum Arzt? GESUND & LEBEN fragt bei Wundspezialistinnen nach.

 
 

Es kann ganz schnell gehen. Ein unbedachter Schnitt, und die scharfe Klinge schneidet nicht in die Tomate, sondern in den Zeigefinger. Und das blutet. Richtig stark. Denn in der Fingerkuppe befinden sich viele kleine Blutgefäße, sodass die Blutung auch bei einer kleinen Verletzung beachtlich sein kann. Ähnlich stark bluten – selbst kleine – Wunden am Kopf. Was Betroffene sehr erschrecken kann, wie Dr. Mania Pichler, Oberärztin am Landesklinikum Melk, weiß. „Dabei sagt die Stärke einer Blutung nicht unbedingt etwas über die Gefährlichkeit einer Verletzung aus“, erklärt die Unfallchirurgin und macht an einem Beispiel deutlich, dass auch kaum blutende Wunden richtig gefährlich sein können: „Wer eine Stricknadel in den Bauch gestochen bekommt, blutet außen möglicherweise nicht, dafür kann die Verletzung zu einer inneren Blutung führen.“ Keine Frage: Mit einer Stricknadel im Bauch muss man sofort ins Krankenhaus, viele andere Wunden können allerdings gut zu Hause versorgt werden. Schürfwunden am Kinderknie etwa, Schnitt- oder kleine Platzwunden.

Mania Pichler, Unfallchirurgin am Landesklinikum Melk

 

„Die Stärke einer Blutung sagt nicht unbedingt etwas über die Gefährlichkeit einer Verletzung aus.“


Reinigen und desinfizieren

Ob Schürf-, Schnitt-, Biss- oder Platzwunde: Kommt es zu einer Verletzung der Haut, ist es wichtig, diese so schnell wie möglich zu versorgen, damit keine Keime eindringen können. „Reinigen kann man mit sauberem Wasser“, sagt Maria Eder, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin und Leiterin der Unfallambulanz im Landesklinikum Melk, „oder man lässt die Wunde ausbluten.“ Oberflächliche Verschmutzungen, aber auch Schmutz, den man auf den ersten Blick nicht sieht, werden so ausgespült. Auf keinen Fall sollte man Seife zum Reinigen verwenden. Direkter Druck auf die Wunde – zum Beispiel mit einer Kompresse – hilft, die Blutung zu stoppen. Bevor man ein Pflaster oder einen Verband anlegt, muss desinfiziert werden, damit keine Keime eindringen. Am besten mit einem antiseptischen Gel oder Spray. „Wenn man allerdings im Krankenhaus behandelt werden muss, sollte man davor keine Salbe auf die Wunde geben“, rät Eder. „Das kann für die Behandlung hinderlich sein, weil man dann alle Salbenreste wieder entfernen muss.“

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Text: Sandra Lobnig | Fotos: iStock_johnwoodcock, beigestellt
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