Kochen mit Mineralwasser
Natürliches Mineralwasser kann man nicht nur trinken, sondern auch als Zutat in der Küche schlau einsetzen. Damit werden Gerichte und Backwaren im Handumdrehen fluffiger, leichter oder sogar farbenfroher. Besonders gut eignet sich dafür Mineralwasser mit einem geringen Trockenrückstand und wenig Eigengeschmack.
Mineralwässer können anhand ihres Mineralgehalts in verschiedene Gruppen unterteilt werden, Mineralwässer mit hohem Mineraliengehalt gelten als schwer, Mineralwässer mit niedrigem Mineraliengehalt gelten als leicht. Das ist von dem sogenannten Trockenrückstand abhängig. Der Trockenrückstand ist die Summe der anorganischen Mineralien, die zurückbleiben, wenn ein Liter Wasser bei 180° C verdampft wird. Mineralwasser mit einem sehr geringen Trockenrückstand fällt daher in die Kategorie der leichten Mineralwässer. Ähnlich verhält es sich mit dem Parameter Härte, sodass harte Wässer sehr schweren Wässern und weiche Wässer sehr leichten Wässern zugeordnet werden können.
pH-Wert und Körperzelle
Der pH-Wert ist ein Maß für den sauren oder basischen Charakter einer wässrigen Lösung. Der Wert kann zwischen 0 und 14 variieren, wobei 0 so sauer wie möglich, 7 neutral und 14 das alkalische Ende der Skala bedeutet. Der pH-Wert bestimmt viele ablaufende chemische Reaktionen, in der Natur, in Pflanzen oder im menschlichen Organismus. Selbst das Innere einer Körperzelle hat einen eigenen pH-Wert. Für den Menschen ist ein bestimmter pH-Wert nötig, damit Stoffwechselvorgänge im Körper optimal funktionieren. Bei einer akuten Übersäuerung (Azidose) sinkt der pH-Wert im Blut unter 7,35. Bei zu hohen (basischen) pH-Werten spricht man von einer Alkalose. Beides kann zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
Doch welchen pH-Wert sollte unser Trinkwasser haben, um gut für uns zu sein? Die Grenzwerte für Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung Österreich festgehalten. Optimal ist ein ph-Wert zwischen 6,5 und 9,5.
5 Tipps zum Kochen mit Mineralwasser
Palatschinkenteig wird durch die Kohlensäure fluffig und locker, so, wie man es von der amerikanischen Variante, den dicken Pancakes, her kennt. Backpulver braucht man keins mehr.
Gemüse in Mineralwasser mit Kohlensäure dünsten. Es bleibt knackig und behält seine Farbe.
Magertopfen hat meist eine steife Konsistenz – ihm fehlt das Fett als Geschmeidigmacher. Mit einem Schuss Mineralwasser verrührt, wird der Eiweißlieferant ganz ohne Zugabe von Fett besonders cremig.
In Eierspeisen wird oft Milch verwendet, die sich auch durch Mineralwasser ersetzen lässt. Die Konsistenz wird dadurch locker.
Bei cremigen Suppen führt ein Schuss Mineralwasser kurz vor dem Servieren zum Maximum an Cremigkeit. So lässt sich beispielsweise Crème fraîche ganz leicht einsparen.
Text: Michaela Neubauer | Foto: Unsplash