Neuer Test zur Erkennung von Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterkrebs (ausgehend von der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers) ist die vierthäufigste Krebserkrankung bei Frauen, mehr als doppelt so häufig wie Gebärmutterhalskrebs und die Zahl der Fälle nimmt rapide zu. Bei frühzeitiger Diagnose ist Gebärmutterkrebs gut behandelbar und die Heilungschancen sind hoch. Doch schon geringe Verzögerungen bei der Diagnose verringern die Überlebensrate erheblich.

Weniger operative Verfahren notwendig

Eine neue Veröffentlichung von Martin Widschwendter, Leiter des EUTOPS (European Translational Oncology Prevention and Screening Institute) und seinem Team berichtet über einen Test (WID-qEC) zur Erkennung von Gebärmutterkrebs, der bei peri- und postmenopausalen Frauen (Frauen während oder nach den Wechseljahren) mit abnormalen vaginalen Blutungen die Aussagekraft der derzeitig eingesetzten Verfahren deutlich übertrifft. Die Studie wurde vom Land Tirol, der britischen Frauenkrebsstiftung The Eve Appeal und dem Europäischen Forschungsrat gefördert. Bei 400 Frauen im Alter ab 45 Jahren, die aufgrund abnormaler Blutungen eine Spezialklinik in London aufsuchten, wurden als Standardvorgehen einer Reihe bildgebender Verfahren (überwiegend Ultraschall) angewandt und bei Bedarf ein diagnostisch operativer Eingriff wie die Gebärmutterspiegelung und -ausschabung durchgeführt. Mit dem Standardverfahren als auch mit dem neuen Test wurde die gleiche Anzahl von Krebsfällen (91 %) korrekt erkannt. Im Vergleich zum Standardverfahren (Ultraschall) hätte der Test jedoch 90 % der operativen diagnostischen Verfahren eingespart.

 

Beschleunigte Diagnose

Die Einführung des neu entwickelten Tests vereinfacht und beschleunigt die Diagnose für Frauen, die mit peri- oder postmenopausalen abnormalen Blutungen ihren Arzt, ihre Ärztin aufsuchen, enorm. Die Entnahme eines vaginalen Abstrichs für den WID-qEC-Test erfolgt ähnlich wie bei der gewohnten Krebsvorsorge für Gebärmutterhalskrebs. Das Testergebnis liegt innerhalb weniger Tage vor, so dass der Arzt oder die Ärztin in den allermeisten Fällen bald schon Entwarnung geben kann. In den seltenen Fällen eines positiven Tests kann die Patientin rasch ins Krankenhaus zur operativen Diagnostik überwiesen werden, so dass bei Bestätigung des Krebsverdachts ohne unnötige Verzögerung mit der Behandlung begonnen werden kann. Der neue Test vereinfacht diesen Diagnoseweg drastisch. Es müssten sich weniger gesunde Frauen einer chirurgischen Hysteroskopie und Kürettage unterziehen. Dies entlastet die Frauen und reduziert den Druck auf die gynäkologischen Kliniken sowie die Gesamtkosten für die Behandlung abnormaler Blutungen.

 

Erklärvideo:


Text: Michaela Neubauer | Fotos: EUTOPS; Privat

 

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