„Riechtraining ist das beste Gehirnjogging!“

Wussten Sie, dass wir Düfte nicht nur mit der Nase wahrnehmen können, sondern auch über Riechrezeptoren im ganzen Körper? Welche Effekte diese Düfte auslösen und wie sie in Zukunft für die Diagnose und Behandlung von Krankheiten wie Krebs eingesetzt werden könnten, verrät Geruchsforscher Prof. DDDr. Hanns Hatt.

Frauen, die auf der Suche nach dem Vater ihrer zukünftigen Kinder sind, bevorzugen Männer, deren Geruch sich wesentlich vom eigenen unterscheidet.

Der Geruchssinn hat bereits unsere Vorfahren darüber informiert, was essbar und was giftig ist, hat zur richtigen Partnerwahl beigetragen und über die Sprache der Pheromone das Sozialverhalten untereinander erleichtert. Ein fünf Quadratzentimeter großes Stück Schleimhaut, das sich ganz oben in der Nasenhöhle befindet, ist dafür zuständig, dass unser Gehirn alle zwei bis drei Sekunden Informationen über Duftmoleküle in der Luft enthält. Dort nehmen rund 20 Millionen Riechsinneszellen, die Riechrezeptoren enthalten, die jeweils dazu passenden Duftstoffe auf – wie ein Schlüssel, der ins richtige Schloss gesteckt wird. Die Riechzellen wandeln dieses chemische Signal in einen elektrischen Stromimpuls um, der über einen dünnen Nervenfaden direkt ins Gehirn gelangt. Bis heute steuert das Riechen auf diese Weise unser Leben zentral, dient uns zur Orientierung und Warnung, beeinflusst, wen wir riechen können und wann wir die Nase rümpfen, löst Emotionen und Erinnerungen aus. „Der Mensch besitzt 400 verschiedene Typen von Riechrezeptoren, die auf Düfte reagieren können. Sie machen die größte Gen-Familie im menschlichen Genom aus – allein daran sieht man die Bedeutung des Riechens“, erläutert Prof. DDDr. Hanns Hatt, Leiter der Riechforschung an der Ruhruniversität Bochum in Deutschland. Sein Wissen über die Welt des Geruchs hat er in seinem Buch „Die Lust am Duft“ festgehalten.

Prof. DDDr. Hanns Hatt, Leiter der Riechforschung an der Ruhruniversität Bochum, Deutschland.

 

„Riechen ist das effizienteste Gehirnjogging, da es große Teile des Gehirns aktiviert. Eine Ärztin bzw. ein Arzt kann durch einen Riechtest neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer feststellen.“


Text: Claudia Sebunk | Fotos: iStock_ puhhha, Hanns Hatt
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