Pflegen mit Aromen

Ätherische Öle werden zur Linderung von Krankheiten und zur Steigerung des Wohlbefindens angewendet. Im Interview mit GESUND & LEBEN gibt Aromapflege-Expertin Andrea Hochgerner einen Einblick in diese besondere Pflegemethode.

Andrea Hochgerner, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin

Was kann man sich unter Aromatherapie vorstellen?

Aromatherapie ist eine fundierte Methode der Komplementärmedizin, also eine wissenschaftlich belegte Ergänzung zur konventionellen Medizin. Mittels duftender pflanzlicher ätherischer Öle und Wässer, aber auch fetter Pflanzenöle, arbeiten Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten an Vorbeugung, Linderung und Heilung gesundheitlicher Beschwerden ihrer Patientinnen und Patienten. Die pflanzlichen Stoffe werden dabei innerlich, über die Haut und zum Riechen verabreicht.

In welchen Bereichen wird die Aromatherapie angewendet?

Aromatherapie kann in allen Bereichen der Medizin zur Anwendung kommen. Anders als zum Beispiel in Frankreich ist ihre medizinische Nutzung im Sinne eines Medikamentes bei uns nicht sehr verbreitet. Es gibt aber vereinzelt Ärztinnen und Ärzte, die aromatherapeutisches Wissen im institutionellen oder freiberuflichen Gesundheitsbereich anwenden. Im nicht-ärztlichen Bereich arbeiten freiberufliche gewerbliche Aromapraktikerinnen und -praktiker im Rahmen des Gewerbes „Hilfestellung zur Erreichung einer körperlichen bzw. energetischen Ausgewogenheit mittels Aromastoffen und Düften“ mit denselben Stoffen. Vor allem im deutschsprachigen Raum hat sich der Begriff Aromapflege etabliert. Laut dem Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegegesetz können Pflegepersonen aromatherapeutische Anwendungen auf ärztliche Anordnung verabreichen oder im Rahmen ihrer gesetzlichen Kernkompetenz eigenverantwortlich Produkte der Aromapflege anwenden. Die beiden Bereiche Aromatherapie und Aromapflege unterscheiden sich in Dosierung und angestrebten Zielen: Die Aromapflege arbeitet mit geringen Wirkstoffdosierungen im Sinne der Vorbeugung, Erhaltung und Körperpflege.

Auf welche Weise und gegen welche Beschwerden helfen die unterschiedlichen Öle?

Die pflanzlichen Stoffe unterstützen durch ihren Geruch unser Wohlbefinden und durch die ganzheitliche Wirkung mittels Aufnahme in den Körper sämtliche Körperfunktionen. Sie können unter anderem regulierend auf Haut, Verdauung, Atmung, Herz-Kreislauf, Gefäß- oder Immunsystem und Schmerzen wirken. Sie finden Anwendung in vielen Bereichen, zum Beispiel Palliativmedizin, Onkologie, Geriatrie, Psychiatrie, Geburtshilfe.

Mit freundlicher Unterstützung des Hilfswerks Niederösterreich


Fotos: Hilfswerk NÖ/Rudolf Schmied
Mehr zum Thema „Pflegen mit Aromen” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 03/23.

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