Kompetent in Sachen Gesundheit

Viele Menschen haben Schwierigkeiten damit, ihre gesundheitlichen Beschwerden einzuschätzen und die richtige Anlaufstelle im Krankheitsfall anzusteuern. Mehr Gesundheitskompetenz wirkt sich positiv auf die eigene Gesundheit und auf das gesamte Gesundheitssystem aus. 

Natürlich ist es Wochenende, wenn das Kind anfängt zu husten und hoch zu fiebern. Die Kinderarztordination hat geschlossen – was jetzt? Noch einen Tag abwarten oder besser in die Spitalsambulanz? Oder: Das Knie schmerzt höllisch nach der morgendlichen Laufrunde. Zu Hause Topfen auflegen oder zur Hausärztin, zum Hausarzt? Und was tun bei Rückenschmerzen, die immer wieder auftreten? Zum Masseur, zur Physiotherapeutin, in die Primärversorgungseinheit oder gleich zum Orthopäden? Fragen wie diese stellen sich Österreicherinnen und Österreicher jeden Tag. Sie zu beantworten fällt vielen von ihnen nicht immer leicht. Viele Menschen tun sich schwer, ihre Beschwerden einzuschätzen. Oder sie sind unsicher, wo sie am schnellsten und unkompliziertesten versorgt werden. Viel zu häufig steuern Menschen die Notfallambulanzen in den Kliniken an. Die mögen zwar überfüllt sein. Sie sind aber auch nachts und am Wochenende geöffnet, schicken niemanden fort und arbeiten medizinisch auf hohem Niveau. Das Problem: Ambulanzen sind eigentlich für dringende medizinische Notfälle da. Patientinnen und Patienten mit weniger dringlichen Beschwerden, die auch an anderer Stelle entsprechende Hilfe bekommen könnten, blockieren Kapazitäten. Das sorgt für lange Wartezeiten, überlastet das Gesundheitssystem und verursacht hohe Kosten.

Dr. Robert Griebler

Gesundheitssoziologe von der Österreichischen Plattform Gesundheitskompetenz (ÖPGK)

 

„Zugespitzt kann man sagen: Man geht mit Kopfschmerzen ins Internet und kommt mit einem Gehirntumor wieder raus.“

 

Anlaufstellen des Gesundheitssystems

EIGENVERSORGUNG:
Viele kleine Beschwerden lassen sich normalerweise zu Hause selbst gut behandeln oder verschwinden nach einigen Tagen wieder, während man beobachtend abwartet, zum Beispiel Insektenstiche, grippale Infekte, Kopfschmerzen.

GESUNDHEITSHOTLINE 1450:
Die telefonische Gesundheitsberatung hilft bei der Einschätzung und verweist gegebenenfalls weiter.

HAUSARZT / PRIMÄRVERSORGUNGSEINHEIT:
Die Hausärztin, der Hausarzt bzw. die Primärversorgungseinheit sind die richtigen Anlaufstellen bei akuten Erkrankungen, die einer medizinischen Behandlung bedürfen, bei länger andauernden Beschwerden oder chronischen Krankheiten. Unter 141 ist der hausärztliche Notdienst außerhalb der Ordinationszeiten zu erreichen.

FACHÄRZTLICHE VERSORGUNG:
Diese kann bei einer niedergelassenen Fachärztin oder Facharzt, einem Ambulatorium oder einer Terminambulanz im Krankenhaus geschehen.

STATIONÄRE VERSORGUNG IM KRANKENHAUS:
Für schwere Krankheitsbilder und bei Operationen.

AKUTAMBULANZ ODER RETTUNG (144):
Bei dringenden Notfällen oder Unfällen kann man in die Ambulanz fahren oder die Rettung rufen.


Text: Sandra Lobnig⎪Fotos: iStock_Sakorn Sukkasemsakorn, ETTL

 

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