Hustenreiz, lass nach!

Als Symptom einer Erkältung ist Reizhusten zwar lästig, jedoch meist rasch überstanden. Hält der quälende Husten dauerhaft an, heißt es ab zur Ärztin oder zum Arzt. GESUND & LEBEN erklärt, auf welche Alarmzeichen Sie achten sollten.

Husten ist ein Schutzmechanismus des Körpers, der dabei hilft, die Atemwege von unerwünschten Substanzen wie Schleim, Staub oder anderen Fremdkörpern zu reinigen. Grundsätzlich also eine sinnvolle Sache, wenn sie nicht so lästig wäre. Gerade in der Erkältungssaison hüstelt und hustet es gefühlt an jeder Ecke. Besonders Eltern von kleinen Kindern können ein Lied davon singen. Ist es ein banaler Infekt, der die Familie heimsucht, können Hausmittel durchaus sinnvoll und hilfreich sein. Dabei scheint jede Familie ihre eigenen Favoriten zu haben: Die einen schwören seit Generationen auf den selbst angesetzten Zwiebelhonig, die anderen auf die familieneigene Hustenteemischung, wieder andere vertrauen auf Inhalationen mit Salz oder Einreibungen mit Erkältungsbalsam. Wohltuend für die gereizten Schleimhäute sind Heilpflanzen mit Schleimstoffen wie Isländisch Moos, Eibisch, Königskerzenblüten, Huflattich, Spitzwegerich oder Malvenblüten. 

Dass traditionelle Hausmittel bei Erkältungshusten durchaus ihre Berechtigung haben, bestätigt auch Prim. Dr. Rainer Kolb, Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen. Besonders bewährt hat sich seiner Erfahrung nach eine Hustenteemischung aus Thymian, Primel, Enzian und Holunder. Hausmittel sind jedoch keineswegs ein Universalmittel gegen quälenden Husten: „Hausmittel sind super, solange die Ursache des Hustens ein banaler Infekt ist“, so Kolb. Der Auslöser des Hustens entscheidet also darüber, ob es Sinn macht, mit Lutschpastillen, Hustensaft, Tee, Wickel und Co dagegen anzugehen oder ob der Weg in die ärztliche Ordination notwendig ist.

Prim. Dr. Rainer Kolb
Leiter der Abteilung für Lungenkrankheiten am Klinikum Wels-Grieskirchen 

 

„Der Auslöser des Hustens entscheidet, ob Pastillen, Hustensaft und Hausmittel wie Tee ausreichen, oder ob eine Operation notwendig ist.“


FORMEN VON HUSTEN

  • Trockener Husten
    Wird kein Schleim oder Auswurf produziert, spricht man von trockenem bzw. nicht produktivem Husten.

  • Produktiver Husten
    Diese Form geht mit Schleim oder Auswurf einher. Er tritt häufig bei Erkältungen, Bronchitis oder anderen Atemwegserkrankungen auf.

  • Akuter Husten: 
    Er beginnt plötzlich, zum Beispiel im Rahmen eines viralen Infekts, und dauert in der Regel weniger als drei Wochen.

  • Chronischer Husten
    Hält der Husten länger als acht Wochen an, spricht man von chronischem Husten. Er kann von unterschiedlichen, teils auch schwerwiegenden Erkrankungen ausgelöst werden und sollte daher unbedingt abgeklärt werden.


Text: Natascha Gazzari⎪Fotos: iStock_Drazan Zigic, Klinikum Wels-Grieskirchen / Nik Fleischmann

 

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