Gesunder Ölwechsel

Zum Kochen, für Salate, zum Backen immer dasselbe Speiseöl verwenden? Langweilig! Es gibt so viele verschiedene Öle, oft gepresst aus heimischer Saat, die Speisen das gewisse Extra verleihen.

GL1021_Gesunder_Oelwechsel_Foto.jpg

Wenn Alois Süss über Speiseöle spricht, beginnt er zu schwärmen. Über das duftende Aroma von Walnussöl, die gesundheitlichen Vorteile von Leinöl und die kreativen Möglichkeiten, Speisen mit Kürbiskernöl zu verfeinern. Und darüber, wie sich durch Speiseöle Abwechslung in die Küche bringen lässt. „Es gibt so viele verschiedene heimische Öle. Da lohnt es sich, auch mal etwas Neues zu probieren“, sagt der Niederösterreicher, Seniorchef der Ölmühle Süss in Gemeinlebarn im Bezirk St. Pölten. Denn wer behauptet, dass man mit ein und demselben Speiseöl Salate anrichten, das Sonntagsschnitzel herausbacken und Kuchen backen muss? Alois Süss hat also eine Mission: Menschen die Vielfalt an Ölen schmackhaft zu machen. Seine eigene Faszination für Öle begann vor vielen Jahren mit der Beteiligung an einer Ölmühle in der Region. Als diese in Konkurs ging, startete Süss selbst mit dem Ölpressen. Zunächst ein Hobby wurde die Ölmühle zu einem festen unternehmerischen Standbein neben seiner Berufstätigkeit. Von Anfang an wollte Süss mit seinem Familien-betrieb hochwertigste Öle aus heimischer Saat herstellen. Er informiert sich, besichtigt andere Ölproduzenten, „verbeißt sich in die Thematik“ und experimentiert viel. „Wir haben sogar einmal Baumwolle angebaut. Was viele nicht wissen: Die Baumwolle ist eigentlich eine Ölpflanze.“

Alois Süss, Seniorchef der Ölmühle Süss in Gemeinlebarn

Alois Süss,
Seniorchef der Ölmühle Süss
in Gemeinlebarn

Kleine Ölkunde

Olivenöl
wird seit über 8.000 Jahren aus den Früchten des Olivenbaums gewonnen und hat ausgehend vom Mittelmeerraum seinen Siegeszug in die Küchen dieser Welt angetreten. Olivenöl wird in unterschiedlichen Güteklassen verkauft. „Extra vergine“ oder „natives Olivenöl extra“ bezeichnet kaltgepresstes Öl der höchsten Güteklasse. Olivenöl hat einen hohen Rauchpunkt und kann deshalb auch gut erhitzt werden. Es eignet sich darüber hinaus für die Hautpflege und ist in Kosmetikprodukten enthalten.

Walnussöl
Kaltgepresstes Walnussöl gilt als besonders hochwertig. Kein Wunder, ist es doch reich an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und verleiht Speisen ein kräftiges, nussiges Aroma. Zum Backen oder Frittieren ist es wegen seines niedrigen Rauchpunktes nicht geeignet, dafür verfeinert es Salate, aber auch Suppen, Käse, Müsli oder Süßspeisen. Walnussöl sollte nach dem Öffnen recht bald aufgebraucht werden.

Distelöl
wird aus den geschälten Samen der Saflordistel gewonnen. Es enthält viele Omega-6-Fettsäuren, die auch in Fleisch oder Milch enthalten sind und kann damit für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, eine Nährstoffquelle sein. Distelöl mit seinem feinen, nussigen Aroma verfeinert Salate, Wurzelgemüse, Kohlrabi, Zucchini sowie Brotaufstriche. Weil es nicht stark erhitzt werden sollte, wird es am besten kurz vor dem Servieren hinzugefügt. Distelöl kann auch als Hausmittel für Haut und Haare eingesetzt werden.

Rapsöl
hat erst in den vergangenen Jahrzehnten als Speiseöl an Bedeutung gewonnen, davor wurde es hauptsächlich in der Industrie verwendet. Mittlerweile ist es ein gern verwendetes Speiseöl und wird häufig zum Backen, Kochen, Braten oder Frittieren verwendet. Das Öl kann aus Heiß- oder Kaltpressung gewonnen werden.


Text: Sandra Lobnig | Foto: ZVG, iStockphoto / Usergit15966731
Mehr zum Thema „Gesunder Ölwechsel“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 10/21.

Zurück
Zurück

Hoffnung ist das Wichtigste im Leben!

Weiter
Weiter

Machen Sie sich’s wohnlich