Zurück ins Leben

Physiotherapeutinnen und -therapeuten unterstützen Patientinnen und Patienten auf dem Weg zurück in ein bewegliches Leben.

Im Landesklinikum Melk spielen Hilfsmittel bei der Therapie eine wichtige Rolle.

Im Landesklinikum Melk spielen Hilfsmittel bei der Therapie eine wichtige Rolle.

Wieder mobil zu sein – an diesem Ziel arbeiten Patientinnen und Patienten in den NÖ Kliniken sowie den NÖ Pflege-, Betreuungs- und Förderzentren täglich mit ihren Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Um das Ziel zu erreichen, braucht es einiges: Kraft, Koordination und am besten keine Schmerzen.

Defizite im Fokus

Renate Sommer leitet die Physiotherapie im Landesklinikum Melk. Ihre Patientinnen und Patienten kommen von unterschiedlichen Abteilungen zur Therapie – nicht nur während des stationären Aufenthalts, sondern auch ambulant. Zunächst erstellen die Therapeutinnen und Therapeuten einen physiotherapeutischen Befund. Hier wird, je nach Zuweisungsdiagnose, das Hauptproblem der Patientin bzw. des Patienten ermittelt und anhand dessen das Therapieziel definiert. Im stationären Bereich sorgen die Physiotherapeutinnen und -therapeuten vorwiegend dafür, dass der Patient mobil bleibt. Hilfsmittel wie beispielsweise Rollatoren oder Unterarmstütz-krücken spielen hier eine wichtige Rolle. Liegt der Schmerz des Patienten im Vordergrund, kommen neben der Bewegungstherapie auch Wärmepackungen, Rotlicht oder Elektro-therapie als Schmerztherapie zum Einsatz.

Erste Schritte

Im Pflege- und Betreuungszentrum Melk gibt es ganz besondere Pflegeformen. Auch hier kommt Physiotherapie zum Einsatz. Brigitte de Martin ist Physiotherapeutin im Haus. In die sogenannte Übergangspflege kommen Menschen nach ihrem Aufenthalt im Klinikum. Ihre Zeit in der Übergangspflege ist auf zwölf Wochen begrenzt. Nach Unfällen, Hüftoperationen, kardialen Operationen und auch nach einer schweren Covid-Erkrankung werden sie dort gepflegt. Ähnlich wie im Klinikum stellen die Therapeutinnen und Therapeuten anfangs Fragen rund um das Umfeld der Patientinnen und Patienten: Wie wurden sie vor dem Ereignis versorgt? Gibt es jemanden, der sie betreuen könnte? Und ganz individuell: Was ist das Ziel? Sind alle Fragen geklärt, geht es an die Therapie. Menschen, die frisch operiert sind, üben das Aufstehen und machen kräftigende Übungen und Kreislaufgymnastik. Alleine der Weg vom Bett in einen Sessel kann anfangs kräftezehrend sein. Danach stehen einfache Gehübungen auf dem Programm. Mit der eigenen Energie gut hauszuhalten ist vor allem für Patientinnen und Patienten nach einer Covid-Erkrankung wichtig. Das sogenannte Pacing hilft dabei, nicht über das Limit zu kommen und trotzdem wieder Ausdauer zu erlangen. Aber auch Atemtherapie kommt bei Post-Covid zum Einsatz. Bei Patientinnen und Patienten der Übergangspflege arbeiten die Physiotherapeuten nicht nur mit Logopädinnen, Prothetikern oder der Hauskrankenpflege zusammen, sondern sorgen auch dafür, dass die Patienten nach ihrem Aufenthalt mit Hilfsmitteln wie Rollstühlen oder Krücken versorgt werden.


Text: Daniela Rittmannsberger | Foto: ZVG
Mehr zum Thema „Zurück ins Leben“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 07+08/21.

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