An der Schnittstelle
Pathologinnen und Pathologen sorgen mit exakten Untersuchungen dafür, dass Patientinnen und Patienten die ideale Therapie erhalten.
Ein durchsichtiger Behälter reiht sich an den anderen. Jeder ist mit einem blauen Deckel verschlossen, der mit einer Nummer versehen ist. In den Behältern befindet sich eine Flüssigkeit. Und darin schwimmt etwas. Es sind vor allem Gewebeproben, die bei Magen- oder Darmspiegelungen entnommen werden. Diese Proben warten darauf, untersucht zu werden. GESUND & LEBEN hat sich am Institut für Klinische Pathologie und Molekularpathologie im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf umgesehen.
Beruf fernab des Klischees
Viel Tageslicht durchflutet die Räume der Pathologie. Rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten hier. Sie sind in allen Bereichen der modernen Pathologie tätig: Dazu gehören Untersuchungen in den Bereichen Histologie, Mikrobiologie bis hin zur Molekularpathologie und Zytologie, sagt Primaria Dr. Christa Freibauer. Die Leiterin des Instituts entschied sich in den 1980er-Jahren dafür, Pathologin zu werden: „Die Pathologie hatte damals vordergründig nur wenig mit dem zu tun, was es heute ist. Trotzdem war zu spüren, wie wichtig das Fach mit seinen Diagnosen war.“ Ein Beruf fernab des Klischees des Totenbeschauers. Die Pathologinnen und Pathologen nehmen zwar auch Obduktionen vor, diese sind jedoch nur ein kleiner Bereich des Arbeitsspektrums. Wann aber wird obduziert? „Die Gründe für Obduktionen sind genau im Krankenanstaltengesetz geregelt. Sie werden dann durchgeführt, wenn Diagnosen unklar bleiben oder der Tod im Zusammenhang mit einer Operation oder einer Behandlung eintritt“, erklärt Freibauer. Zusätzlich führen Pathologinnen und Pathologen sogenannte sanitätsbehördliche Obduktionen auf Anordnung der Gesundheitsbehörde durch. Bei einer Obduktion selbst werden sämtliche Organe inspiziert und untersucht. Im Befund wird alles dokumentiert und für mindestens 30 Jahre archiviert.
Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: Philipp Monihart
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