Befunden aus der Ferne

Teleradiologie bietet eine lückenlose Versorgung in den NÖ Kliniken – zu jeder Tages- und Nachtzeit.

 

Radiologietechnologe Andreas Jeitler erhält einen Anruf aus einem benachbarten Klinikum. Rasch importiert er die Bilddaten.

 

Universitätsklinikum St. Pölten, 23 Uhr: Radiologietechnologe Andreas Jeitler erhält einen Anruf aus dem Landesklinikum Lilienfeld, wo gerade ein Patient mit Verdacht auf Schlaganfall eingetroffen ist. Der Patient wird in Lilienfeld untersucht, die Bilddaten werden in Sekundenschnelle nach St. Pölten übermittelt, wo eine Radiologin, ein Radiologe sie sofort befundet. In diesem Fall gemeinsam mit einer Neurologin, einem Neurologen. „Ist der Patient für die mechanische Thrombektomie geeignet, wird er nach St. Pölten transferiert. Ist er kein Kandidat, bekommt er noch in Lilienfeld eine Lysetherapie und wird nach Vereinbarung an eine neurologische Abteilung transferiert“, erklärt Prim. Univ.-Prof. Dr. Gertraud Heinz, MBA, die Leiterin des Klinischen Instituts für Medizinische Radiologie und Intervention in St. Pölten.

Teleradiologie ist aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Davon spricht man, wenn die Untersuchung an einem anderen Ort stattfindet als die Befundung. Konkret hilft diese Methode dabei, in ganz Niederösterreich eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung ohne lange Transportwege sicherzustellen. In einigen niederösterreichischen Landes- und Universitätskliniken wie etwa in St. Pölten stehen zu jeder Tages- und Nachtzeit Radiologinnen und Radiologen zur Verfügung. So können in akuten Fällen Patientinnen und Patienten sofort befundet werden. „Der große Vorteil für die Patientinnen und Patienten liegt darin, dass sie wohnortnahe versorgt und untersucht werden können. Man erspart ihnen damit unter Umständen einen risikobehafteten Transport. Die Diagnose wird rasch erstellt und damit kann auch die Therapie sofort begonnen werden“, erklärt Gertraud Heinz.

Konkret werden dabei CT- und MR-Untersuchungen, aber auch konventionelle Untersuchungen wie akute Lungenröntgen an einem wohnortnahen Standort durchgeführt. Die Bilder werden an ein Klinikum elektronisch übermittelt, in dem die Radiologie rund um die Uhr besetzt ist. Die Befunde werden dort sofort erstellt und wieder retour geschickt. „Teleradiologie dient in erster Linie jenen Kliniken, die keine Rund-um-die-Uhr-Versorgung haben. In größeren Häusern ist das nicht nötig“, weiß die erfahrene Radiologin.

Primaria Univ.-Prof. Dr. Gertraud Heinz, MBA, Leiterin des Klinischen Instituts für Medizinische Radiologie und Intervention, Universitätsklinikum
St. Pölten


Text: Karin Schrammel | Fotos: Barbara Nidetzky
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