Bewegt im Alter
In den NÖ Pflege- und Betreuungszentren gehören verschiedene Pflegeformen und Aktivitäten zum Alltag. Auch Physiotherapeutinnen und -therapeuten kümmern sich darum, dass die Bewohnerinnen und Bewohner so mobil wie möglich bleiben.
Bianca Rottmann-Leoni, BSc, krempelt den Pullover von Lothar S. hoch. „Wenn etwas nicht passt, dann sagen Sie es“, sagt die Physiotherapeutin zu ihrem Patienten. „So wie immer“, sagt der 79-Jährige lächelnd. Dann startet die Therapie: Rottmann-Leoni bewegt den Arm des Mannes hin und her. Durchblutungsfördernd sei das, erklärt sie. Lothar S. blickt währenddessen immer wieder aus dem Fenster des Pflege- und Betreuungszentrums Wallsee. Meistens aber erzählt er der Physiotherapeutin Anekdoten aus seinem Leben. Vieles davon kennt sie schon – denn einmal in der Woche kommt Rottmann-Leoni in sein Zimmer, um gemeinsam an seiner Beweglichkeit zu arbeiten.
Modernes Haus
„Das Alter mit Leben und Freude füllen“ – unter diesem Motto betreuen und pflegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die insgesamt 102 Bewohnerinnen und Bewohner im Pflege- und Betreuungszentrum Wallsee. Neben der klassischen Pflege kommen verschiedene Pflegeformen zum Einsatz: Aromapflege zum Beispiel, aber auch Wundmanagement, Physiotherapie und Validation. Demenz spielt auch in Wallsee eine immer größere Rolle. Um die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner im Auge zu behalten, gibt es im Haus das sogenannte Desorientierungssystem. Jede Bewohnerin bzw. jeder Bewohner, die bzw. der an Demenz erkrankt ist, bekommt ein Armband, das den Stützpunkt alarmiert, wenn sie bzw. er sich zu weit entfernt hat. Sport und Spiel, Bingo, Seelsorge und die Messe sind nur einige der vielen Aktivitäten, die im Pflegezentrum veranstaltet werden. Direktorin Ulrike Hierner freut sich über den guten Zusammenhalt in ihrem Team, dem auch häufig Praktikantinnen und Praktikanten, Zivildiener und natürlich die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angehören.
Sinnesgarten
Auf Initiative der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist der sogenannte Sinnesgarten vor dem Pflegezentrum Wallsee entstanden. Der Garten besteht aus einer Beerenecke, einem Schattenplatz, einer Gemüsepyramide, Hochbeeten, einem Staudenrundgang und einem kleinen Marterl. Da der Garten umzäunt ist, haben auch Bewohnerinnen und Bewohner, die an Demenz erkrankt sind, die Möglichkeit, sich frei zu bewegen und mit allen Sinnen zu fühlen, zu riechen, zu hören und zu schmecken. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bepflanzen und pflegen die Bewohnerinnen und Bewohner den Garten, ernten und verarbeiten das Obst und Gemüse.
Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: Daniela Führer
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