Der Krampf mit den Adern

Wer von Krampfadern oder Hämorrhoiden heimgesucht wird, sollte rasch handeln. GESUND & LEBEN erklärt, warum eine frühzeitige ärztliche Abklärung sinnvoll ist – und wie Sie Venenleiden wieder loswerden können.

Ob Venenleiden oder Hämorrhoiden: Ein rechtzeitiger Arztbesuch erspart unnötiges Leiden und Schmerzen.

Ach, was muss man oft von bösen Venen hören oder lesen, oder jeder fünfte Mensch in Österreich selber spüren. „Im Vergleich leiden Frauen etwas häufiger als Männer unter Krampfadern und Hämorr­hoiden. Hauptursachen sind ihre genetisch bedingte Neigung zu Bindegewebsschwäche sowie der veränderte Hormonhaushalt während der Schwangerschaft“, erklärt der Kremser Allgemeinmediziner Dr. Gerald Winkler, der sich insbesondere der Gesundheit von Venen verschrieben hat. Doch obwohl derart viele Menschen von Hämorr­hoiden und Varizen, wie Krampfadern fachmedizinisch bezeichnet werden, betroffen sind, ist das Thema nicht gerade salontauglicher Gesprächsstoff. Verständlich, sobald sich das Problem um die Aftergegend dreht. Über Beinvenen ließe es sich aber diskutieren. Gerade sie hätten es sich durchaus verdient, häufiger in den Mittelpunkt gerückt zu werden, pumpen sie doch täglich 7.000 Liter Blut aus dem unteren Körper zum Herzen zurück. Das entspricht dem Volumen eines durchschnittlichen Gartenpools.

Blutstau in kaputten Gefäßen

Das Venensystem besteht aus einem komplexen Gefüge von Klappen, die verhindern, dass das Blut wieder retour fließt, einer aktiven Muskelpumpe und ihren Röhren, die aus Bindegewebe aufgebaut sind. Die stetige Schwerst­arbeit, die Venen pausenlos leisten, führt jedoch dazu, dass sie sich mit dem Alter abnutzen, vergleichbar mit einem  Schlauch, der über die Zeit schlaff und porös wird. „Das Blut kann von einer kaputten Vene nicht mehr aktiv weitertransportiert werden. Wenn man nichts dagegen tut, kommt es zur chronisch venösen Insuffizienz. Das heißt, das Blut staut sich in der Vene und fließt nicht weiter“, sagt der Experte. Schlimmeren Falls fließt es sogar in die falsche Richtung.

Dr. Gerald Winkler, Allgemeinmediziner in Krems


Text: Lisa Strebinger | Fotos: iStock_dimid_86, beigestellt
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