Der Schlüssel zur Welt

Sprechen lernen beginnt bereits am Beginn des Lebens. Ein positives Sprachvorbild und ein spielerischer Zugang helfen dem Kind dabei.

Sie ist der Schlüssel zu allen Lebensbereichen: die Sprache. Von Geburt an begleitet sie uns als bewusstes Kommunikations­mittel. In den ersten Lebensjahren wird der Grundstein dafür gelegt, wie gut man seine Muttersprache beherrscht und ob man gerne spricht. 

Kinder erlernen das Sprechen vor allem von einem Sprachvorbild, sagt Elisabeth Lukaseder-Rizzo, Leiterin des Bereiches Tagesmütter & Bildung vom Hilfswerk NÖ. Ganz zentral ist die Aufmerksamkeit, die die Bezugsperson dem Kind widmet. Die Expertin rät daher, ganz bewusst mit dem Kind zu sprechen und Alltagssituationen zu benennen: „Beim Anziehen beispielsweise kann man alles, was man gerade macht, kommentieren. Das Kind versucht sich das Wort anzueignen. Sprache erlernen ist ein Zusammenspiel aus zuhören und versuchen, das Gehörte wiederzugeben.“ Brabbelt ein Baby vor sich hin, ist es gerade dabei, sprechen zu erlernen. Wichtig ist, sein Kind zu bestärken und nicht zu korrigieren. Schafft es das Kind noch nicht ganz, einen Gegenstand richtig zu benennen, ist es wichtig, das Wort korrekt zu wiederholen und zu bestätigen, dass es sich um den richtigen Gegenstand handelt. Fehler aufzuzeigen sei hingegen kontraproduktiv, sagt Lukaseder-Rizzo. Umso eher Eltern das Gesprochene beispielsweise mit einem ehrlichen Lächeln erwidern, umso lieber lernen Kinder. Eines der wichtigsten Tools sind Bilderbücher. Aber auch Lieder, Reime oder Märchen helfen dabei, Sprache spielerisch kennenzulernen.

Elisabeth Lukaseder-Rizzo, Leiterin Bereich Tagesmütter & Bildung, NÖ Hilfswerk

 

„Kinder erlernen das Sprechen vor allem von einem Sprachvorbild.“

 

Spielerischer Spracherwerb

Rückenbilder: Bei diesem Ratespiel wird allen Spielenden ein Tierbild auf den Rücken geklebt, wobei man dieses vorher nicht sehen darf. Dann geht es reihum: Jede und jeder muss durch geschickte Fragen erraten, welches Tier auf seinem/ihrem Rücken klebt. Dabei dürfen nur Entscheidungs­fragen, die mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können, gestellt werden. Hat jemand sein Rückenbildtier erraten, darf er/sie das Bild vom Rücken abnehmen und ansehen. Dann beginnt der/die nächste Spielende mit dem Erraten des Rückentieres.

Varianten: Statt Bildern kann man auch Begriffe aufschreiben. Oder Bilder oder Begriffe anderer Kategorien verwenden, z. B. Märchenfiguren, berühmte Personen, Stars etc.

Informationen zum kindlichen Spracherwerb finden Sie im neuen Ratgeber „Sprechen macht schlauer“, kostenlos erhältlich unter 0800 800 820, office@hilfswerk.at oder www.hilfswerk.at/sprechen-macht-schlauer 


Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: ZVG, istockphoto/ AaronAmat
Mehr zum Thema „Der Schlüssel zur Welt” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 04/22.

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