Gemeinsam für morgen
Für die Welt von morgen setzen Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher Zeit und Ressourcen ein und bemühen sich um einen nachhaltigen Lebensstil.
Frida plant Klimastreiks, Sandra hackt Büsche auf artenreichem Trockenrasen aus, Valentin begeistert andere von der Vorstellung eines klimaneutralen Niederösterreichs, Robert verzichtet möglichst oft aufs Auto. Der Einsatz für die Umwelt hat unterschiedliche Gesichter. Die Menschen, die etwas gegen den Klimawandel und für mehr Nachhaltigkeit tun, sind verschieden. Was sie eint: Die Vision einer lebenswerten Welt für nachfolgende Generationen, eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und die Überzeugung, dass jede und jeder seinen Beitrag leisten kann. „Jedes Engagement ist wichtig“, sagt Christa Ruspeckhofer, Leiterin des Bereichs Umwelt und Nachhaltigkeit der Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich, „und nicht bloß ein Tropfen auf den heißen Stein.“ Umwelt- und Klimaschutz allein ins Private zu schieben, sei aber nicht zielführend und für Einzelpersonen letztlich auch frustrierend. „Es braucht das Zusammenspiel vieler Maßnahmen. In Niederösterreich gibt es dafür von Seiten der öffentlichen Hand ein ausgeklügeltes Klima- und Energieprogramm. Bis 2030 sollen damit zum Beispiel 36 Prozent des CO2-Austoßes reduziert werden.“
Ideen für klimafreundliches Verhalten im Alltag kann man sich auf www.wir-leben-nachhaltig.at holen.
Christa Ruspeckhofer, Energie- und Umweltagentur des Landes Niederösterreich
LH-STELLVERTRETER STEPHAN PERNKOPF
„Niederösterreich ist ein wahres Naturland. Rund ein Drittel der Landesfläche ist geschützt durch einen der National- und Naturparks, den Biosphärenpark, durch Europaschutzgebiete oder auch durch das Wildnisgebiet, das ja den größten Urwald beherbergt. Gleichzeitig werden unsere Luft und unsere Gewässer immer sauberer, das zeigen sowohl die Feinstaubmessungen, als auch die vielen Finanzmittel, die in Flussrenaturierungen fließen. Vor allem aber liegt der Schutz unserer Natur und Umwelt den Niederösterreichinnen und Niederösterreichern am Herzen. Sie engagieren sich beim Frühjahrsputz ‚Stopp Littering‘ genauso wie beim Umstieg auf erneuerbare Energieträger, beim regionalen Einkauf genauso wie bei der Landschaftspflege für Insekten und Bienen. Jeder Beitrag zählt, für unsere wunderschöne Heimat und für unsere Zukunft.“
Frida Fliegenschnee, Baden
www.fridaysforfuture.at
„Das Thema Klimaschutz war in meinem Leben immer schon präsent. Ich muss mich einfach engagieren, damit ich und wir alle eine Zukunft haben. Deshalb bin ich bei ‚Fridays for Future‘ und investiere meine Ressourcen und meine Zeit. Wir treffen uns in der Gruppe regelmäßig und haben den großen Klimastreik in St. Pölten geplant und durchgeführt. In meiner Familie leben wir schon lange klimaaktiv. Wir hatten zum Beispiel noch nie ein Auto. Ich habe es auch nie vermisst, weil wir hier in Baden öffentlich gut angebunden sind. Auch in den Urlaub fahren wir mit dem Zug. Das ist angenehmer als Autofahren, und wir haben oft wirklich lustige und interessante Erlebnisse. Wir fliegen nicht mehr. In meiner Klasse gibt es oft Diskussion rund ums Klima, die es ohne mich und mein Engagement wahrscheinlich nicht geben würde. Für mich ist Klimaschutz kein Verzicht, sondern etwas Positives. Es fühlt sich gut an, wenn ich etwas für das Klima tun kann.“
Robert Kletecka, Mödling
www.grandparentsforfuture.wordpress.com
„Ich engagiere mich bei ‚Grandparents for Future‘, weil ich befürchte, dass es die zukünftigen Generationen einmal schwer haben werden. Bei ‚Grandparents for Future‘ setzen wir uns in erster Linie für eine nachhaltige Energiewende, also eine Umstellung von fossiler auf erneuerbare Energie, ein. Wir versuchen Menschen für Demos zu gewinnen, vernetzen uns mit anderen Gruppen und möchten auf Politikerinnen und Politiker einwirken, zum Beispiel indem wir Aussendungen machen. Was mir gefällt, ist, dass in Sachen Klimaschutz junge und ältere Menschen zusammenarbeiten – so soll es sein! Der Vorteil, wenn man älter ist: Man ist meist beruflich nicht mehr so gebunden und hat mehr Zeit. Denn natürlich ist so ein Engagement auch eine Zeitfrage. Im Alltag versuche ich, auf das Auto zu verzichten. Nur für Besorgungsfahrten oder wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nicht weiterkomme, benutze ich mein Auto.“
Text: Sandra Lobnig | Fotos: Privat, www.pov.at
Mehr zum Thema „Gemeinsam für morgen” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 06/22.