Leben mit Neurodermitis

Wer einmal Neurodermitis hatte, wird diese Hauterkrankung ein Leben lang nicht los. Doch es gibt eine gute Nachricht: Bei richtiger Behandlung ist davon fast nichts zu spüren.

Eine Neurodermitis beginnt oft früh. Die meisten aller Fälle treten bereits im Kindesalter auf. Je jünger das Kind ist, desto häufiger zeigt sich die Erkrankung der Haut. Die gute Nachricht lautet aber: „Oft sind die schlimmsten Schübe bereits im Schulalter vorbei. Bei Erwachsenen tritt Neurodermitis noch seltener auf. Denn obwohl die Krankheit nicht heilbar ist, gibt es viele gute Möglichkeiten zur Behandlung. Je gezielter und informierter man dabei vorgeht, desto früher verschwinden die Symptome“, sagt die Dermatologin Dr. Christine Bangert vom Juvenis Medical Center in Wien. 

Dermatologin Dr. Christine Bangert

6 Tipps für Neurodermitishaut

  1. Weniger ist mehr: Die Haut sollte ruhig zwei Mal am Tag gereinigt werden, dabei aber nicht unnötig viel Kontakt mit Wasser haben, um nicht noch stärker auszutrocknen. 

  2. Warm, nicht heiß: Heiße (Wasser-)Temperaturen wirken nicht nur austrocknend, sondern verstärken den Juckreiz. Auch wenn sich die Haut während eines heißen Bades noch gut anfühlen mag. Spätestens nach dem Badespaß ist das Jucken deutlich schlimmer. 

  3. Cremen: Je nach Beschaffenheit und Trockenheit der Haut braucht die Haut mehr oder weniger intensiv pflegende Cremen. Wichtig ist zwei Mal täglich eincremen mit einem Produkt, das idealerweise innerhalb von zehn Minuten in die Haut einzieht.

  4. Urea: Urea reguliert auf natürliche Weise den Feuchtigkeitsgehalt der Haut, indem es das Wasser in der Haut bindet. Sie wird dadurch geschmeidiger und verringert den Juckreiz. Therapie-Leitlinien empfehlen daher bei Neurodermitis das Eincremen mit Urea – vor allem bei trockener, juckender Haut.

  5. Bitte nicht rubbeln: Je sanfter Sie die Haut behandeln, desto wohler fühlt sie sich. Das gilt vor allem beim Abtrocknen mit dem Handtuch. 

  6. Milde Pflege: Es gibt mittlerweile sehr gute, an die physiologische Struktur der Haut angepasste, feuchtigkeitsintensive Pflegecremen. Wichtig ist, dass die Produkte frei von Duft- und Konservierungsstoffen sind. Was viele nicht wissen: Natürliche Produkte sind nicht automatisch frei von solchen Zusätzen. Achten Sie ganz genau auf die angegebenen Inhaltsstoffe oder lassen Sie sich von Dermatologinnen, Dermatologen oder in der Apotheke beraten.  


Text: Linda Freutel | Foto: Andreas Treid, istockphoto/ Alexey Yaremenko
Mehr zum Thema „Leben mit Neurodermitis“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 03/22.

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