Schützen Sie sich!

Jeder fünfte hellhäutige Mensch entwickelt im Laufe seines Lebens Hautkrebs. Wird er früh erkannt, stehen die Heilungschancen gut.

Jasmin Buchta ist 25 Jahre alt und eine vielversprechende steirische Tennis­spielerin. Von klein auf steht sie bei jedem Wetter auf dem Platz, um zu trainieren. Und erfüllt sich im Anschluss an die Schulzeit einen Traum, als sie ein Stipendium für die Lamar University in Texas bekommt. Im Rahmen ihres Marketingmanagement-Studiums treibt sie dort ihre Tenniskarriere voran – bei drückender Hitze und strahlendem Sonnenschein. Vier Jahre später kehrt sie nach Graz zurück, wo sie 2021 eine besorgniserregende Entdeckung macht: Auf ihrem Oberschenkel hat sich ein neues Muttermal gebildet, das innerhalb kurzer Zeit zu wachsen scheint. Ein Besuch beim Hautarzt bestätigt ihre Befürchtung – es ist ein malignes Melanom, schwarzer Hautkrebs.

Sonnenbrände verdoppeln Risiko

„Hautkrebs ist nicht gleich Hautkrebs“, sagt Dr. Christian Posch, Abteilungsvorstand Dermatologie der Kliniken Hietzing/Ottakring des Wiener Gesundheitsverbundes. Grob wird zwischen dem schwarzen und dem weißen Hautkrebs unterschieden. Der weiße Hautkrebs zählt zu den häufigsten, der schwarze zu den gefährlichsten Formen. Dass junge Menschen wie Jasmin Buchta an Hautkrebs erkranken, sei zwar eine Seltenheit, betont Posch. Aber: „Das Auftreten aller Hautkrebsarten hat in den letzten Jahrzehnten weltweit stetig zugenommen. Der Erkrankungsgipfel liegt in der zweiten Lebenshälfte, typischerweise nach dem 50. Lebensjahr.“ Die Ursachen reichen meist bis ins Kindheitsalter zurück: Schon fünf schwere Sonnenbrände in jungen Jahren können das Hautkrebsrisiko verdoppeln, warnt der Arzt: „Wird nicht von Anfang an auf ausreichend Haut- und Sonnenschutz geachtet, bekommt man spätestens mit 50 plus die Rechnung präsentiert.“

Dr. Christian Posch, Abteilungsvorstand Dermatologie der Kliniken Hietzing/Ottakring

 

„Die Ursachen von Hautkrebs reichen bis ins Kindheitsalter zurück.“

 

Schwarzer und weißer Hautkrebs

Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom):

  • Entstehung: über Wochen, Monate oder sogar Jahre. Das Melanom kann sich in Form eines neuen Leberflecks oder einer Art Sommersprosse zeigen, oder sich in einem bereits vorhandenen Leberfleck entwickeln.

  • Aussehen: Melanome sind normalerweise braun oder schwarz; es gibt allerdings auch hautfarbene, farblose oder anders gefärbte Tumoren.

  • Heilungschancen: hängen entscheidend von der Tumordicke und Stadium der Erkrankung ab. Ist der Tumor noch dünn und wächst nur in der Oberhaut, sind die Chancen auf vollständige Genesung am größten. Zu spät behandelt kann das Melanom in andere Bereiche des Körpers streuen.

  • Behandlung: Operation sowie – in fortgeschrittenen Stadien – unterstützende medikamentöse Therapie.

Weißer Hautkrebs (Basalzellkarzinom):

Der Basalzellkarzinom ist der am häufigsten diagnostizierte und am besten behandelbare Hautkrebs.

  • Lokalisation: tritt häufig an Körperstellen auf, die übermäßiger Sonneneinstrahlung ausgesetzt waren wie Stirn, Wangen, unbehaarte Kopfhaut und Nacken.

  • Aussehen: Häufig zeigt sich zunächst eine hautfarbene Papel oder ein Knötchen mit einem eingerollten, perligen Rand und einem eingedrückten oder geschwürartigen Zentrum.

  • Heilungschancen: Je früher die Erkrankung entdeckt wird, desto besser ist sie behandelbar. Spätes Hautkrebs-Erkennen dagegen kann zur Schädigung des umliegenden Gewebes führen.

  • Behandlung: Operativer Eingriff, bei Läsionen im Gesicht unter Umständen auch Strahlentherapie.


Text: Michaela Neubauer | Fotos: TUM-IER, istockphoto: zoranm
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Schwere Zeiten, schöne Haut

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