Endlich reine Haut

Schöne Haut gilt als erstrebenswertes Ideal. Doch wie bekommt man Pickel, Mitesser und Akne in den Griff?

Ein ebenmäßiges, klares Hautbild ist für viele Menschen ein Zeichen von Jugend, Attraktivität und Gesundheit. Die Bilderflut von Gesichtern mit makelloser Haut hat durch die Social-Media-Plattformen eine noch stärkere Verbreitung gefunden. Ist der Teint nicht ebenmäßig, wird mit Bildbearbeitungsprogrammen und Schönheitsfiltern nachgeholfen. Die vorgetäuschte Perfektion hat freilich wenig mit der Realität zu tun: Denn Pickel und Unreinheiten sind ein Teil des Lebens und können neben hormonellen Umstellungen oder falscher Ernährung auch psychische Ursachen wie Stress oder Ängste haben. Häufig tritt unreine Haut im Teenageralter auf. Die Ursache seien hormonelle Veränderungen, erklärt Dr. Christine Messeritsch-Fanta, Hautärztin in Mödling: „Während der Pubertät stimuliert die nun einsetzende Produktion von Sexualhormonen die Talgbildung, die Vermehrung der Hornzellen und dadurch die Verstopfung der Poren, was wiederum zu entzündlichen
Vorgängen in den Talgdrüsenfollikeln führt.“

8 TIPPS BEI UNREINER HAUT & AKTNE

  1. Das Gesicht ein- bis zweimal täglich mit einem milden Reinigungsmittel und lauwarmem Wasser von überschüssigem Talg, Hornzellen und Verschmutzungen reinigen.

  2. Bei trockener, unreiner Haut: Reinigungsmilch mit befeuchtenden und beruhigenden Wirkstoffen (wie Aloe Vera, Salbei oder Lavendel) benutzen.

  3. Nachreinigen mit Gesichtswasser, besonders wenn die Unreinheiten tagsüber mit Make-up verdeckt werden. Am besten zu leicht alkoholhaltigen Produkten mit antientzündlichen Inhaltsstoffen wie Propolis, Salbei oder Melisse greifen.

  4. Mit regelmäßigen Dampfbädern lässt sich überschüssiger Talg leichter entfernen. Dazu einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und das Gesicht einige Minuten über den Dampf halten.

  5. Maximal ein- bis zweimal pro Woche Peelings (auf gute Verträglichkeit achten und nur bei nicht stark entzündlicher Haut einsetzen) verwenden. Bei Akne: chemische Peelings.

  6. Als Tages- und Nachtpflege bei Akne und öliger unreiner Haut eignen sich leichte Emulsionen oder Gesichtsfluids. Trockene unreine Haut mit reichhaltigeren Cremes pflegen.

  7. Empfehlenswert: Cremes und Lotionen mit Wirkstoffen wie Salbei, Minze, Calendula, Kamille oder Zink. Wirksame Inhaltsstoffe bei Akne: Retinoide, Azelainsäure, Salicylsäure und Niacinamide.

  8. Ergänzend ein- bis zweimal pro Woche: Packung oder Maske (z. B. mit Aloe Vera oder Heilerde) auftragen, die befeuchtend und beruhigend wirkt.

 

„Nicht nur ein Jugendproblem“

 

Dr. Christine Messeritsch-Fanta, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten

 

Warum kann es im höheren Alter zu Akne kommen?
Unabhängig vom Schweregrad bildet sich Akne häufig zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr spontan zurück. Bei manchen Patientinnen und Patienten, meist bei Frauen, kann die Akne darüber hinaus bestehen bleiben oder auch neu auftreten. Sie wird dann als eine Sonderform der Akne, als Akne tarda oder Spätakne, bezeichnet. Ursächlich dafür sind genetische oder hormonelle Faktoren. Die Pickel treten vermehrt im Kinnbereich auf. Oft zeigt sich nur langsam eine Verbesserung durch diverse Therapien. In hartnäckigen Fällen sollte eine Hormonanalyse erfolgen, um eine Hormonfehlregulierung auszuschließen.

Wie wird Akne behandelt?
Je nach Schweregrad kommen entweder Cremes oder Tabletten zum Einsatz. Sie zielen darauf ab, die Talgproduktion, die Komedonenbildung, die Entzündungen und die Bakterienzahl zu verringern. Diese Medikamente führen meist zu einer Austrocknung der Haut, was manchmal unangenehm sein kann. Entstehende Hautreizungen können mit Feuchtigkeitscremes gelindert werden. Die Austrocknung ist aber Teil der Therapie und daher für ein gutes Ansprechen wichtig.

Wie schätzen Sie die Bedeutung der Ernährung für die Entstehung von Akne ein?
Einige Studien deuten auf einen möglichen Zusammenhang mit Milchprodukten und Nahrungsmitteln mit einem hohen glykämischen Index hin. Dazu gehören zum Beispiel Zucker, Weißbrot und Pommes frites. Durch diese Lebensmittel wird ein Wachstumsfaktor verstärkt ausgeschüttet, der wie Insulin wirkt und zu einer vermehrten Talgproduktion führt, was die Entstehung von Akne begünstigt.

 

BUCHTIPP

 
 

Dr. med. Alice Martin & Dr. med. Estefania Lang:

Natürlich frei von Akne.

Die wirksamsten Methoden, um Pickel, Entzündungen und andere Unreinheiten zu behandeln – für reine und gesunde Haut. Die beiden Dermatologinnen zeigen, was genau sich hinter Akne verbirgt und was man selbst dagegen unternehmen kann. Sie vermitteln zunächst ein Basiswissen über die verschiedenen Hauttypen, die Arten von Hautunreinheiten sowie die Ursachen von Akne und stellen dann ihre Behandlungsstrategie vor, die das Problem an der Wurzel packt und die Entzündungsherde bekämpft – diese liegen nicht auf, sondern unter der Haut.

ISBN: 978-3-742313720

 

Text: Jacqueline Kacetl | Fotos: iStock_Aleksandr Rybalko, Stefan Janko
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