Mein schöner, frischer Sommer

Sie wollen die warmen Sonnenmonate so richtig genießen? Aber lästiger Schweiß macht Ihnen zu schaffen? Das muss nicht sein – dank der Tipps von GESUND & LEBEN.

Steigende Sommertemperaturen heben unsere Stimmung. Aber das ist nicht alles. Sie steigern auch die Aktivität unserer Schweißdrüsen. Dass wir im Sommer vermehrt schwitzen, ist eine Tatsache. „Und das ist auch gut so,“ ergänzt Dr. med. Sibylle Rosenberg, Dermatologin in der „Ordination Jugendstil“ in Wien. „Denn über die Schweißdrüsen reguliert der Körper seinen Wärmehaushalt. Wenn eine feine Schweißschicht auf der Haut verdunstet, kühlt der Körper dadurch automatisch runter.“


Wie viel Schweiß ist normal?

Überall auf der Haut befinden sich Schweißdrüsen. Zwischen 1,6 und 4 Millionen Stück sind es insgesamt. Am dichtesten ist ihr Vorkommen unter den Achseln, an den Handflächen und an den Fußsohlen. Sobald die Körpertemperatur auf über 37 Grad steigt, werden sie aktiv und beginnen mit der Kühlung. „Auch emotionaler Stress oder eine pathologische Überaktivität der Schweißdrüsen kann zum Schwitzen führen“, sagt die Expertin. Zwischen 0,1 und 1 Liter Schweiß pro Tag sind durchaus normal. Oft bemerken wir die Schweißabsonderung überhaupt nicht. Nur an Stellen, wo die natürliche Nässe schlecht verdunsten kann, entstehen Flecken, die wir auch sehen. Schweiß besteht übrigens aus reinem Wasser und einem kleinen Salzgehalt. Er ist damit grundsätzlich absolut geruchsneutral. „Dass es dennoch zu teilweise recht strengen Schweißgerüchen kommen kann, liegt an Bakterien, die die Haut besiedeln und das Gemisch aus Talg, verhornten Zellen und Schweiß zersetzen“, so die Ärtzin. Dieser Prozess ist zur Erhaltung der Hautaktivität nötig und nützlich. Wer dennoch nicht unangenehm riechen möchte, sollte vor allem auf eine gute und regelmäßige Reinigung Wert legen.

Dr. med. Sibylle Rosenberg, Dermatologin in der „Ordination Jugendstil“, Wien

 

„Dass wir im Sommer vermehrt schwitzen, ist eine Tatsache. Und das ist auch gut so, über die Schweißdrüsen reguliert der Körper seinen Wärmehaushalt. Wenn eine feine Schweißschicht auf der Haut verdunstet, kühlt der Körper dadurch automatisch runter.“

 

RICHTIG WASCHEN

Viel hilft nicht viel

Ein häufiger Irrglaube und gleichzeitig eine große Versuchung ist es, bei vermehrtem Schwitzen auch mehr zu duschen. Was dadurch aber passiert, erklärt die Expertin: „Die Haut wird nach und nach immer trockener. Und so verändert sich auch ihr natürliches Bakterienmillieu. Es entsteht ein alkalischer pH-Wert, der vor allem solche Bakterien anzieht, die den Schweiß noch intensiver und unangenehmer riechen lassen.“ Es wird daher empfohlen, nicht häufiger, sondern mit der richtigen Seife zu waschen. Sogenannte „Waschsyndets“ (seifenfreie Waschlotionen) mit einem pH-Wert zwischen 5 bis 5,5 reinigen ebenfalls, greifen aber den Säureschutzmantel nicht an.

Helfen Hausmittel gegen den Schweiß?

„Hausmittel sind keine Zaubermittel. Aber immerhin ein Beitrag, um das Schwitzen ein wenig regulieren zu können“, sagt Dr. Rosenberg. Ein natürlicher Anti-Schweiß-Klassiker ist Salbei. Er verengt die Schweißdrüsen und mindert so die Schweißabsonderung. Abgesehen davon freut sich der Hydro-Haushalt, wenn man ein bis zwei Liter Salbeitee pro Tag trinkt. Wer mag, kann den Tee zusätzlich äußerlich anwenden. Dafür tupft man besonders stark schwitzende Stellen morgens und abends mit einem erkalteten Salbei-Teebeutel ab. Übrigens: In heißen Ländern werden im Sommer nur lauwarme Drinks gereicht (z. B. Salbeitee, Pfefferminztee). Eiskalte Erfrischungen kurbeln die Schweißproduktion nämlich zusätzlich an.
„Auch Babypuder ist ein beliebtes Anti-Schweiß-Hausmittel. Der feine Staub wirkt aufsaugend, so dass erst gar keine nassen Flecken entstehen“, sagt die Ärztin. Einfach eine dünne Schicht auf die Haut stäuben und ganz vorsichtig einmassieren. Und noch ein Tipp: „Auch die Wahl der Kleidung spielt eine Rolle. Naturfasern sind atmungsaktiver als Synthetik-Stoffe und daher grundsätzlich eher zu empfehlen.“


DEO-DUDEN

Welches passt zu mir?

Deos gibt es mindestens genauso viele wie heiße Situationen zum Schwitzen. Was man bevorzugt, ist Geschmackssache. Alle Varianten enthalten Parfums, um unangenehme Gerüche abzudecken und zum Teil antibakterielle Wirkstoffe, die das Wachstum der geruchsbildenden Bakterien verhindern sollen. Moderne Deos sind in der Regel sehr hautverträglich und können direkt nach der Haarentfernung angewandt werden. Wer unter sensibler Achselhaut leidet, greift zu Sensitiv-Produkten aus der Apotheke. Faustregel: Je empfindlicher die Haut, desto weniger verträgt sie Alkohol oder Duftstoffe. Spezielle Sensitiv-Deos enthalten zusätzlich hautberuhigende Wirkstoffe.


Text: Linda Freutel | Fotos: iStock_Roi and Roi_ simarik
Mehr zum Thema „Mein schöner, frischer Sommer” und weitere Tipps erfahren Sie in GESUND & LEBEN 06/23.

 

hier NEWSLETTER bestellen

〰️

hier NEWSLETTER bestellen 〰️

Zurück
Zurück

Mit MINT die Welt erforschen

Weiter
Weiter

Aufwachsen auf dem Bauernhof