Mit vereinten Kräften
Familien sind ein Ort der Geborgenheit und Vertrautheit. Bei Sorgen, Ängsten und Problemen können sich nahestehende Menschen zu einem „Familienrat“ versammeln und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Ob Scheidung der Eltern, Verlust eines Familienmitglieds, schulische Probleme oder andere Überforderungen und Krisen – Kinder und Jugendliche leiden ganz besonders unter innerfamiliären Problemen und werden dadurch häufig in ihrer Entwicklung beeinträchtigt. Eine Möglichkeit, geeignete Lösungen zu finden und Krisen gemeinsam zu bewältigen, ist der Familienrat: „Darunter versteht man ein Konferenz-Verfahren, bei dem eine im Raum stehende Sorge von möglichst vielen Familienmitgliedern, Freundinnen und Freunden sowie Bekannten miteinander diskutiert wird. Am Ende entsteht ein verbindlicher Plan, wie die Sorge entkräftet werden kann. Dabei wird so lange miteinander beraten, bis alle Beteiligten mit dem Plan einverstanden sind“, erklärt FH-Prof. DSA Michael Delorette, Lehrgangsleiter Familienrat an der FH St. Pölten.
Unterstützt werden die Beteiligten von einer ausgebildeten Koordinatorin beziehungsweise einem Koordinator. Diese sind jedoch lediglich für die Organisation des Ablaufs und die personelle Zusammensetzung des Familienrats zuständig, sie nehmen keinerlei Stellung zum Problem und sind bei der Konferenz nicht anwesend. „Dadurch ist gewährleistet, dass die Gruppe frei und unbelastet miteinander reden kann und Lösungen entstehen, die gut zu den Betroffenen passen“, sagt Delorette.
Text: Michaela Neubauer | Fotos: iStock_ NoSystem images, Florian Stix
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