Nie mehr krank im Urlaub

Kaum lässt der Stress nach und der Urlaub steht vor der Tür, wird man krank. Selbstfürsorge und gute Planung sorgen dafür, dass man fit bleibt.

Der jährliche Sommerurlaub steht vor der Tür. Laut einer Umfrage des ÖAMTC Reisemonitorings planen 78 Prozent der österreichischen Bevölkerung 2023 einen Sommerurlaub. Doch davor geht es meist rund: Die Arbeit muss erledigt werden und viel Organisatorisches steht an. Und dann endlich – Urlaub. Für manche müsste es aber besser „Krankenstand“ heißen. Denn wenn der Stress abfällt und die To-do-Liste abgehakt ist, kündigt sich bei vielen Menschen eine Erkältung oder Grippe an. Ein Phänomen, das sich „Leisure Sickness“ (auf deutsch: „Freizeitkrankheit“) nennt.

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA, Businesstrainerin und Stresscoach, www.stresscoach.at

 

„Die Leisure Sickness ist ein typisches Phänomen dafür, dass man zu viel Stress erlebt hat.“

Alles auf Angriff

Auf den ersten Blick scheint es ein Widerspruch zu sein – im Urlaub sollte man doch entspannen und Kraft tanken, anstatt krank zu werden. Ausschlaggebend dafür, ob man krank am Strand liegt oder fit ist, ist die Zeit vor dem Urlaub: „Die Leisure Sickness ist ein typisches Phänomen dafür, dass man zu viel Stress erlebt hat“, sagt Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA, Businesstrainerin und Stresscoach. Gefährdet sind vor allem jene Menschen, die vor der Auszeit über einen längeren Zeitraum unter starkem Stress standen. In stressigen Situationen schüttet der Körper vermehrt die Hormone Adrenalin und Cortisol aus. Sie halten uns aufrecht und mobilisieren den ganzen Körper: Der Blutdruck sowie die Atem- und Herzfrequenz steigt an, Schmerz wird unterdrückt. Die Leber gibt Zucker und Fette in die Blutbahn ab, um Energie zu mobilisieren, erklärt die Expertin. Das Herz, die Lunge, das Gehirn, die Leber und die Skelettmuskulatur werden stärker durchblutet. Und alles, was wir nicht unmittelbar benötigen, beispielsweise das Immunsystem oder die Sexualfunktion, wird heruntergefahren. Seinen Ursprung hat diese Reaktion in längst vergangenen Zeiten – denn Stress bedeutete früher Angriff oder Verteidigung. In kürzester Zeit benötigte der Mensch genügend Kraft, um zu kämpfen oder zu fliehen. Heutzutage müssen wir das aber nicht mehr. Stress empfinden wir trotzdem – und die Stresshormone bleiben in hoher Dosis im Körper, auch nach der stressigen Zeit. Wenn der Stress abfällt und wir in die Entspannung gehen, dann fährt der Körper in den Stand-by-Modus. Der Organismus und das Immunsystem werden wieder aktiviert und stressbedingte Erkrankungen brechen aus. Schnupfen, Halsschmerzen, Infektionen und Entzündungen können entstehen, sobald sich der Körper entspannt.

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Brigitte Zadrobilek

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Entspannung und kleine Auszeiten für jeden Tag

Die Expertin gibt Tipps für eine stressfreie Reisevorbereitung und zeigt Methoden zur Entschleunigung und Digital Detox auf. Sie gibt ebenfalls Impulse, wie man sich das Urlaubsgefühl auch nach dem Urlaub bewahren kann.

ISBN: 978-3-648132227


Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: iStock_StratosGiannikos; beigestellt
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