Traditionell – aber bitte pflanzlich!

Traditionelle österreichische Rezepte lassen sich ohne viel Aufwand auch pflanzlich gestalten. GESUND & LEBEN hat die besten Tipps, um tierische Lebensmittel durch pflanzliche zu ersetzen, ohne dabei Geschmack einzubüßen.

Das Interesse an pflanzlichen Ernährungsformen ist seit einigen Jahren ungebrochen, doch 2023 scheint nun endgültig den Aufstieg des Veganismus zum Ernährungstrend schlechthin zu markieren: Erstmalig war der Neujahresvorsatz „vegan leben“ heuer der meistgesuchte im Internet, noch vor dem Dauerbrenner „Abnehmen“.  Auch der österreichische Lebensmittelbericht zeigt, dass der Verzehr von pflanzlichen Lebensmitteln durchaus gefördert werden sollte: So verursachen tierische Produkte nicht nur einen hohen CO2-Ausstoß, sondern machen auch einen großen Teil der Lebensmittelabfälle aus. Zugleich stehen regionale und nachhaltig produzierte Pflanzen immer mehr im Fokus. Das kommt nicht von ungefähr: Soja, Erbsen, Ackerbohnen und Süßlupinen haben ein hohes Potenzial. Nicht nur als Nahrungsmittel für uns Menschen, sondern auch als Bodenverbesserer. Denn die Hülsenfrüchte, auch Leguminosen genannt, binden Stickstoff aus der Luft im Boden, der den Pflanzen für das Wachstum zur Verfügung steht. Es muss weniger Dünger ausgebracht werden, was auch weniger Bodenverdichtung und Kraftstoffverbrauch durch Traktorfahrten bedeutet.
Doch obwohl die Gründe, die für mehr pflanzliche Produkte auf dem Speiseplan stehen, durchaus einleuchtend klingen, fällt die Umsetzung im Alltag vielen Menschen schwer. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ein überwiegender Teil der traditionellen österreichischen Gerichte auf tierischen Lebensmitteln basiert.

Tierische Lebensmittel ersetzen – aber wie?

Es gibt einfache Möglichkeiten, tierische Lebensmittel durch pflanzliche zu ersetzen:

  • statt Kuhmilch/-joghurt  Pflanzendrink aus Hülsenfrüchten oder Getreide, Joghurt aus Pflanzendrinks. Durch Abtropfen von Joghurt in einem Mulltuch kann eine Basis für Aufstriche ähnlich Frischkäse erzeugt werden.

  • statt Faschiertem Sojagranulat (Sauce Bolognese), Tofu, Getreide: gekochte Hirse (z. B. für Krautrouladen), geschroteter Grünkern (für Laibchen), gehackte Pilze (z. B. Kräuterseitlinge)

  • statt Fleisch Pilze, Tofu, Soja- oder Erbsenschnetzel. Soja-/Erbsen-Granulat und Schnetzel sind keine hoch verarbeiteten Lebensmittel, sie bestehen nur aus Soja oder Erbsen. Ihr Vorteil ist auch die lange Haltbarkeit im Vergleich zu Fleisch.

  • statt Gelatine Agar agar

  • statt Butter Öl oder hochwertige Pflanzenmargarine

  • statt Ei Apfelmus, Sojamehl, Leinsamen

  • statt Käse gemahlene Nüsse und Hefeflocken als Parmesanersatz


Text: Michaela Neubauer | Foto: iStock_Petar Chernaev
Mehr zum Thema „Traditionell - aber bitte pflanzlich!” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 03/23.

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