Wenn Schafe mähen

70 Schafe vom Kablhof im niederösterreichischen Mostviertel verbringen den Sommer auf der Wiener Donauinsel. Sie määäähen die Wiesen und sorgen so für mehr Artenvielfalt mitten in der Stadt.

Die Mähschafe aus dem niederösterreichischen Mostviertel sorgen auf der Wiener Donauinsel für Artenvielfalt und Biodiversität.

Schaf Lotti ist die Büroleiterin. Ihre dunkelbraune Kollegin Hannerl leitet die Technik und Rosi kümmert sich um das Personal – so humorvoll stellen Verena und Nikolaus Kirchmayr vom Kablhof (Bezirk Amstetten) ihre Schafe auf der Homepage vor. Zu den drei Schafen gesellen sich noch Willi, Rudolfa, Pünktchen, Lady und Luisa und viele weitere Kolleginnen und Kollegen. Die bunt gemischte Truppe befindet sich von Frühjahr bis Herbst auf der Wiener Donauinsel.

 

Kablhof – Familie Kirchmayr, Dorf 9, 3352 Sankt Peter
Informationen: www.kablhaus.at

 

Schafe wandern über Die Insel

Im Jänner 2023 veröffentlicht die Stadt Wien eine Ausschreibung zu Biodiversität als Teil des EU-Projekts LIFE DICCA: Gesucht werden 70 Schafe, um die Donauinsel zu beweiden. Verena und Nikolaus Kirchmayr sehen zufällig die Ausschreibung und bewerben sich. Die beiden jungen Mostviertler bewohnen und bewirtschaften den Kablhof in Sankt Peter. Alles, was „herumrennt“, lebt auf ihrem Hof: Islandpferde, Hühner, Katzen, ein Hund und natürlich die Schafe. Verena studierte Agrarwirtschaft und Nutztierwissenschaften an der Boku sowie Agrar- und Umweltpädagogik an der Fachhochschule für Agrar- und Umweltpädagogik. Ihr Ehemann Nikolaus stammt ursprünglich vom benachbarten Gut Pöllndorf, wo er mit den Islandpferden aufgewachsen ist. Dass Schafe auch „mähen“ können, ist dem Ehepaar nicht neu: „Wir haben schon zuvor kleine Beweidungsprojekte mit unseren Schafen in Obstgärten im Mostviertel gemacht.“ Lotti, Hannerl & Co sind keine gewöhnlichen Schafe: Es handelt sich um in Österreich gefährdete Rassen wie das Waldschaf, das Zackelschaf und das Steinschaf. Aber auch internationale Rassen wie Coburger Fuchsschaf, Shropshire und Berrichon du Cher gehören zur Schafherde des Kablhofes. Die Freude ist groß, als Nikolaus und Verena den Zuschlag erhalten, dass ihre Schafe für drei Jahre die Donauinsel beweiden dürfen. Nach und nach reisen die Tiere im Frühjahr in Wien an. Zehn Hektar Wiese grasen die Schafe nach und nach ab. Jede Woche kommen sie auf ein anderes Stück der Donauinsel, das mit einem mobilen, elektrischen Zaun umzäunt wird. In einem kleinen Zelt können sich die Tiere vor Regen und zu viel Sonne schützen. Das Wasser für die Schafe pumpen Verena und Nikolaus mittels Solarpumpe aus der Donau. Sie kommen abwechselnd fast jeden Tag auf die Donauinsel; Unterstützung bekommen sie von einer jungen Schäferin, die ein- bis zweimal in der Woche nach den Schafen sieht.

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Text: Daniela Rittmannsberger | Foto: Zur Verfügung gestellt
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