Hat mein Kind ADHS?
Zappelig, unruhig, ungeduldig: Kinder mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung fordern ihre Umwelt heraus. Sie verhalten sich nicht altersgerecht und leiden unter Beeinträchtigungen im Schul- und Sozialleben. Was es zu tun gilt, erklärt Oberarzt Dr. Peter Machowetz-Müllner, Kinder- und Jugendpsychiater am Universitätsklinikum Tulln.
ADHS macht sich bereits im Säuglingsalter bemerkbar
Von Geburt an hat sich Max anders verhalten als andere Babys, erinnert sich seine Mama: „Die Hebamme hat ihn auf meinen Bauch gelegt und er hat versucht, den Kopf zu heben, war sofort aktiv. Er brauchte wenig Ruhephasen, hat wenig geschlafen und immer aufs Licht geschaut.“ Im Kindergarten ist er viel herumgetobt, überall raufgekraxelt, hat manchmal Sachen von anderen Kindern zerstört, war schwer zu bändigen. „Max war wild, daher hatte er keine Freunde. Und wenn der Frust überhandnahm, hat er etwas zerstört oder jemanden gerempelt.“
Wegen seiner niedrigen Frustrationstoleranz geht seine Mama Andrea mit ihm zu einer Psychologin und zur Ergotherapie. An Max’ Verhalten ändert sich jedoch kaum etwas. Dann kommt er in die Schule. Drei Wochen nach der Einschulung ruft seine Lehrerin an: Max bleibt nicht sitzen, geht ständig aufs Klo, lässt sich leicht ablenken. Die Pädagogin fragt, ob sie die Schulpsychologin einschalten darf, erzählt Andrea: „Ich bin ihr sehr dankbar, sie hat alles ins Rollen gebracht. Wir haben Max austesten lassen und die Diagnose bekommen: Mein Sohn leidet an einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung, kurz ADHS.“
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Text: Karin Schrammel