Bevor die Flugangst Überhand nimmt, tun Sie das

Flugangst betrifft mehr Menschen, als viele annehmen. Etwa ein Drittel bis die Hälfte aller Passagiere empfindet Unwohlsein oder Nervosität an Bord. Die Symptome reichen von leichtem Unbehagen bis hin zu starken körperlichen Reaktionen wie Herzklopfen, Schweißausbrüchen und Panikattacken. Wie Betroffene ihre Angst überwinden können, erfahren Sie hier.

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Wenn die Angst vor dem Urlaub die Freude übersteigt

Bald ist es wieder so weit: Die Urlaubszeit naht und viele Menschen zieht es in die Ferne. Ob Urlaub am Meer oder Städtetrip – in manchen Fällen führt kein Weg am Flugzeug vorbei. Doch während die Reiseplanung bei den meisten große Vorfreude und Euphorie auslöst, fängt bei Flugangst-Betroffenen bereits mit der Ticketbuchung das Unbehagen an, weiß Mag. Irene Rausch, Klinische- und Gesundheitspsychologin mit Schwerpunkt Flugangstbehandlung:

„Die Auswirkungen der Flugangst können sich bereits Tage oder Wochen vor dem Flug äußern. Betroffene erleben oft eine steigende Unruhe, je näher der Flug rückt. Das kann zu starken Einschränkungen im Alltag führen.“

In vielen Fällen geht die Angst vor dem Fliegen mit einem ausgeprägten Vermeidungsverhalten einher. Betroffene verzichten entweder zur Gänze auf Reisen oder weichen auf Destinationen aus, die sich auch mit anderen Verkehrsmitteln erreichen lassen.

„Nicht selten führt das zu Konflikten mit Familienmitgliedern oder Freunden, denn damit wird natürlich der Aktionsradius kleiner. Auch Selbstzweifel sind häufig die Folge: Betroffene überlegen, warum andere kein Problem mit dem Fliegen haben, sie selbst aber so darunter leiden – das nagt am Selbstwertgefühl“, sagt Irene Rausch.

 

Flugangst ist nicht zu verharmlosen!

Unter besonders großem Druck stehen Menschen, die beruflich fliegen müssen. Um die Geschäftsreisen zu umgehen, suchen sie oft Ausrede nach Ausrede – was Konsequenzen bis zum Jobverlust nach sich ziehen kann. Höchste Zeit, zu handeln, betont die Psychologin.

 

Denn: „Wenn man sich der Angst nicht stellt, kann sich das Vermeidungsverhalten auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Manchmal kommen neue Ängste – beispielsweise vor dem U-Bahn- oder Gondelfahren – hinzu. Und auch die Flugangst wird immer unangenehmer, je länger man sie nicht aktiv bearbeitet.“

 
 

Text: Michaela Neubauer


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