Spannungskopfschmerzen: Das können Sie dagegen tun
Rund drei Viertel aller Menschen kennen ihn: den Spannungskopfschmerz. Obwohl es sich dabei um eine nicht bedrohliche Kopfschmerzart handelt, kann er das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. GESUND & LEBEN erklärt, wie der Schritt in einen schmerzfreien Alltag gelingt.
So fühlen sich Spannungskopfschmerzen an
Meist tritt der dumpfe, drückende oder ziehende, aber nicht pochende Schmerz beidseitig auf, betrifft Stirn, Schläfen, Hinterhaupt oder den ganzen Kopf und wird als beengend empfunden. Er ist leicht bis mittelstark und geht oft mit einer Druckempfindlichkeit der Nackenmuskulatur einher. „Der Spannungskopfschmerz ist die häufigste Kopfschmerzart überhaupt. Für die meisten Menschen sind die Symptome zwar belastend, aber sie können ihrem Alltag in der Regel weiter nachgehen. Schmerzmittel wirken oft sehr gut und der Schmerz wird nicht durch Alltagsaktivitäten wie Arbeiten oder Treppensteigen verstärkt“, erklärt Dr. Marian Sujak, Oberarzt an der Abteilung für Neurologie im Landesklinikum Mödling.
Ein Grund zur Sorge oder harmlos?
Tritt der Schmerz zum ersten Mal auf, führt das bei Betroffenen in vielen Fällen zu Sorgen und Ängsten hinsichtlich potenziell ernster Gesundheitsprobleme. Der Experte erklärt:
„Es gibt bestimmte Warnzeichen, auf die es zu achten gilt: Hinweise auf bedrohliche Kopfschmerzen, die sofort abgeklärt werden sollten, können sein, wenn der Schmerz sehr plötzlich auftritt und innerhalb von Sekunden oder weniger Minuten eine starke Intensität erreicht. Auch, wenn es sich um eine bislang unbekannte Schmerzqualität handelt, Schmerzmittel nicht anschlagen oder andere Beschwerden wie Fieber und ein schweres Krankheitsgefühl mit dem Hauptsymptom Kopfschmerz, Bewusstseinsstörungen oder neurologische Ausfallsymptome jeglicher Art begleitend dazu auftreten, sollte man auf jeden Fall eine Ärztin oder einen Arzt konsultieren.”
Abgrenzung zur Migräne
Ebenfalls von Bedeutung ist eine Unterscheidung zwischen Spannungskopfschmerzen und Migräne. „Auch diese zählt zu den häufigsten Formen von Kopfschmerzen und kann die Lebensqualität stark einschränken“, erläutert Sujak. Migräne äußert sich meist als starker einseitiger, pochender Schmerz und wird häufig von Übelkeit und einer starken Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie einem Rückzugsbedürfnis begleitet.
Wann sollte man zum Arzt oder zur Ärztin gehen?
„Auch wenn Kopfschmerzen in den meisten Fällen nicht gefährlich sind, ist es dennoch wichtig, bei häufigen Attacken rasch etwas dagegen zu unternehmen, damit sie nicht chronisch werden“, betont der Arzt. Insbesondere dann, wenn man mehr als die Hälfte der Tage innerhalb eines Monats unter Schmerzen leidet oder ständig zu Schmerzmitteln greifen muss, sei ein Termin bei der Neurologin oder dem Neurologen angebracht: „Bei der Diagnose von Kopfschmerzerkrankungen ist eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung entscheidend. Ein detailliertes Gespräch über die Art, Dauer und Häufigkeit der Schmerzen sowie über mögliche Auslöser ist unerlässlich. In einigen Fällen kann auch eine Bildgebung oder Blutuntersuchung notwendig sein, um ernstere Ursachen auszuschließen“, sagt Sujak.
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Text: Michaela Neubauer
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