Zuversicht statt Zukunftssorgen
Zukunftsängste können uns aus dem Gleichgewicht bringen. Die gute Nachricht: Zuversicht und gute Gefühle sind erlernbar.
Ob Umweltkatastrophen, Kriege, Gewalttaten oder Rezession –beunruhigende Nachrichten erreichen uns auf dem Smartphone im Minutentakt und sind auf allen Kanälen präsent. Der Alltag verändert sich durch den technologischen Fortschritt immer schneller und stellt uns vor neue Herausforderungen. „Die Globalisierung und Digitalisierung erhöhen das Tempo. Die Anforderungen in der Arbeitswelt steigen. Zusätzlich setzen die angespannte Wirtschaftslage und die Teuerung die Menschen unter Druck. Die Außenwelt erscheint dadurch bedrohlicher. Die Welt wurde früher als stabiler erlebt, unter anderem, weil der Wohlstand gesichert schien“, meint Psychologin Mag. Natalia Ölsböck. Die Flut von negativen Nachrichten kann Gefühle von Ohnmacht oder Wut hervorrufen und die Zukunft in einem düsteren Licht erscheinen lassen. Auslöser für Zukunftsängste können auch gravierende Veränderungen der Lebenssituation wie ein Jobwechsel, der Schul- oder Studienabschluss, ein Umzug ins Ausland oder persönliche Krisen wie Beziehungsprobleme, eine Trennung oder gesundheitliche Probleme sein.
5 TIPPS für mehr Zuversicht
1. Negatives reduzieren:
Das beginnt bereits bei unserer Wahrnehmung. Fragen Sie sich: Welche Wahrnehmungen mute ich mir zu? Welche sind förderlich und welche toxisch? Wenn es Ihnen gerade nicht so gut geht, dann reduzieren Sie die Nachrichten- und Internetnutzung auf ein Minimum. Stattdessen können Sie zu Büchern greifen oder Orte aufsuchen, die Ihnen guttun.
2. Positives Umfeld:
Umgeben Sie sich möglichst viel mit Personen, die Ihnen ein gutes Gefühl vermitteln, Ihren Selbstwert stärken oder mit denen Sie einfach nur Spaß haben können. Nutzen Sie dieses aufbauende Netzwerk möglichst oft.
3. Rückschau:
Machen Sie eine Liste über die Zeiten und Situationen, in denen Sie besonders zuversichtlich waren. Überlegen Sie, wie Sie sich damals gefühlt und verhalten haben. Lassen Sie intensive innere Bilder über Ihr mit Zuversicht erfülltes Ich entstehen. Tauchen Sie in die Vorstellung ein, indem Sie eine zuversichtliche Körperhaltung, Mimik und Denkweise annehmen. Nehmen Sie sich dazu ein wenig Zeit und wiederholen Sie die Übung.
4. Rundumblick:
Stärken und Ressourcen können wir aus der Vergangenheit aktivieren: Was habe ich bereits alles geschafft in meinem Leben? Wer und was waren dabei hilfreich? Machen Sie weiter in der Gegenwart: Was ist jetzt gut in meinem Leben? Wofür kann ich dankbar sein? Einen positiven Blick in die nahe Zukunft bekommen wir etwa durch Vorfreude: Worauf kann ich mich morgen, nächste Woche, nächsten Monat oder nächstes Jahr freuen?
5. Zukunftsvisionen:
Forcieren Sie positive Zukunftsbilder. Statt sich vorzustellen, was Schreckliches passieren könnte, fragen Sie sich: Was wünsche ich mir für die Zukunft? Malen Sie sich diese wünschenswerten Zukunftsbilder möglichst lebendig aus und tauchen Sie wiederholt darin ein. Auch mithilfe von Affirmationen können Sie sich immer wieder daran erinnern.
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Text: Jacqueline Kacetl⎪Foto: © istock RichVintage