Hilfe in akuter Not

Unfall, Bergnot, Geburt: In kritischen Situationen ist schnelles Handeln gefragt. Zentrale Anlaufstelle bei allen Notfällen ist die Rettungsleitstelle Notruf Niederösterreich

Ist ein Leben in Gefahr, zählt jede Sekunde. Ungefähr 43 Sekunden dauert es vom Eingehen eines Notrufs bis zur Alarmierung der Einsatzkräfte.

Eineinhalb Millionen Mal klingelte im Vorjahr das Telefon bei einer der Nummern von Notruf Niederösterreich, über 300.000 Mal kam es daraufhin zu Notfalleinsätzen, über 800.000 Mal wurden Krankentransporte durchgeführt. Täglich finden bis zu 6.000 sogenannte Events statt, zusätzlich werden unzählige Rufhilfealarme abgewickelt und viele tausend technische Meldungen automatisiert verarbeitet. Egal, ob es um einen Autounfall geht, um einen allergischen Schock, um einen Intensivtransport per Hubschrauber oder um eine plötzlich einsetzende Geburt – die Expertinnen und Experten an den Telefonen der Nummern 144, 141 und 1450 wissen immer, was zu tun ist. Die Anrufe landen bei sogenannten Calltakern, die sich von der panischen Stimme der Anrufenden nicht aus dem Konzept bringen lassen. Mit einem genau vorgegebenen Fragenkatalog erheben sie so schnell wie möglich alle wichtigen Informationen, um rasch einen Überblick über die Situation zu bekommen und zu eruieren, welches Rettungsmittel für den Unfallort geeignet ist – sei es Rettung, Notärztin, Notarzt oder sogar der Notarzthubschrauber. Während der Calltaker die Daten ins Computersystem eingibt, ermittelt ein Rechner bereits im Alleingang, welche Möglichkeiten der Hilfe zur Verfügung stehen. Währenddessen zieht im Hintergrund schon ein Disponent die Fäden und leitet die konkreten Schritte in die Wege. Ist ein Leben in Gefahr, zählt jede Sekunde. Durchschnittlich 43 Sekunden dauert es zwischen dem Eingehen eines Notrufs und dem Alarmieren der Einsatzkräfte. 


Mensch und Maschine 

Möglich ist diese schnelle Rettungskette durch die perfekte Kombination von Mensch und Maschine, erklärt Josef Schmoll, der Geschäftsführer von Notruf Niederösterreich: „Am Bildschirm sehen wir, welche Möglichkeiten es gibt und wählen dann die beste aus.“ Auch der Standort aller Einsatzfahrzeuge kann auf den Meter genau abgerufen werden, Notfallmeldungen und Informationen dazu werden durch einen Klick elektronisch an die Einsatzkräfte übermittelt und sind in wenigen Augenblicken dort, wo sie gebraucht werden. Das System wird laufend optimiert, sagt Schmoll: „Wir sehen auf einen Klick, in welchem Klinikum beispielsweise ein Schockraum frei ist, welche Versorgungskapazitäten verfügbar sind und vieles mehr. Das Einsatzleit­system macht dem Team vor Ort einen Vorschlag.“ Das hoch ausgeklügelte Abfragesystem wird weltweit in 3.000 Leitstellen und 19 Sprachen genauso wie in Niederösterreich benützt und eingesetzt. Eine Notrufbeantwortung erfolgt also im Mostviertel genauso wie in Malaysien.

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NOTRUF NIEDERÖSTERREICH

Notruf Niederösterreich wurde 2003 gegründet und ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschafter sind das Land NÖ über den NÖGUS (66 %), das Rote Kreuz NÖ (26 %), der ASBÖ LV NÖ (rund 5 %) und der Christophorus Flugrettungsverein des ÖAMTC (knapp 3 %).

Informationen: www.notrufnoe.at


Text: Karin Schrammel ⎪ Fotos: Notruf Niederösterreich

 

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