Vergiss nicht auf dich SELBST

Die ORF-Journalistin und -Moderatorin Birgit Fenderl im authentischen und offenen Interview mit GESUND & LEBEN über das Älterwerden, Sexismus – und warum es sich lohnt, nie feig zu sein.

Die meisten kennen Birgit Fenderl als Moderatorin der ZIB und der ORF-2-Vorabendsendung „Studio 2“. Einige Jahre lang kommentierte sie zudem gemeinsam mit Lisbeth Bischoff Live-Übertragungen von Adel-Events. Was man vielleicht über die Wienerin, die in Salzburg, München und Anif aufwuchs und Politikwissenschaft sowie Romanistik studierte, nicht weiß, ist, dass sie auch Autorin ist. In ihren bisher drei Büchern dokumentiert Fenderl Weiblichkeit in all ihren Facetten, Farbnuancen, in ihrer Komplexität und ihrer zeitgeistigen Zeitlosigkeit. Immer mit ganz viel Gefühl, Herz und Mut zur authentischen Ehrlichkeit.

Porträts einer Frauengeneration

In ihrem neuesten Buch „Kurswechsel bei 5.0“ zeichnet Birgit Fenderl gemeinsam mit der Fotografin Sabine Hauswirth in Form von 22 persönlichen Porträts das Lebensgefühl der Frauengeneration um die 50 (darunter bekannte Namen wie Corinna Milborn, Doris Kiefhaber und Ulli Ehrlich). Denn dass in der Lebensmitte andere Themen, Gedanken und Lebenswelten präsenter sind als noch in den Dreißigern, das weiß Fenderl selbst: Die Journalistin und Mutter einer 16-jährigen Tochter hat Anfang des Jahres selbst den großen Fünfer gefeiert. Grund genug, zum Interview zu bitten.

Wie ist die Idee zu Ihrem neuen Buch „Kurswechsel bei 5.0 – Porträts einer Frauengeneration, die sich neu erfindet“ entstanden?
2002 erschien mein erstes Buch „Die 30erinnen – Porträts von Frauen, die schon weit gekommen sind“. Eigentlich war nie eine Fortsetzung geplant. Vor zehn Jahren allerdings kam in mir die Idee auf, dass es interessant wäre, bei den im Buch porträtierten Frauen nachzufragen, was sich bei ihnen seitdem alles verändert hat. Aber ich kam zu dem Schluss, dass sich in den Vierzigern das Leben noch nicht allzu sehr von jenem in den Dreißigern unterscheidet. Als ich Anfang 2021 selbst 50 wurde, merkte ich bei mir und in meinem Freundeskreis, dass sich sehr wohl einiges verändert hat. Die Kinder sind aus dem Haus, auch ein Jobwechsel ist nicht selten. Oder man geht neuen Interessen nach. 50 ist für Frauen also ein ähnlicher Wendepunkt im Leben wie der 30er.

Wie kam die Auswahl der porträtierten Frauen zustande?
Einige Frauen kamen bereits im ersten Buch vor. Zudem war es uns wichtig, die Vielfalt der Gesellschaft abzubilden: Wir stellen zum Beispiel Frauen mit diversen kulturellen Hintergründen vor, aber auch Frauen aus unterschiedlichen Berufsecken, mit Kindern, ohne Kinder und so weiter. Das Buch ist ein tolles Sammelsurium aus unterschiedlichen Lebenserfahrungen. Uns wären noch viel mehr Frauen eingefallen, die Reduzierung auf 22 Porträts war ganz schön schwierig! (lacht)


Text: Manuel Simbürger | Foto: Sabine Hauswirth
Mehr zum Gespräch mit Birgit Fenderl erfahren Sie in GESUND & LEBEN 12/21.

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