Der Haut helfen

Narben müssen nicht unschön aussehen, schmerzen oder stören. Wenn man die Haut gezielt unterstützt, werden selbst große Narben streichelzart.

Die Haut ist ein Fühlorgan. Unzählige Sinneszellen reagieren auf leiseste Impulse. Umso härter trifft es unsere weiche Hülle, wenn es zu Schnitten, Verletzungen, Wunden oder gar Verbrennungen kommt. Die Haut leidet. Doch was dann folgt, ist ein Wunder der Natur. „Unser größtes Organ hat nämlich die geniale Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren“, erklärt Dermatologin Dr. Sibylle Rosenberg. Die Haut kann neues Gewebe wachsen lassen und auf diese Weise sogar großflächige Wunden kitten.

Dr. Sibylle Rosenberg,
Dermatologin

 

Narben-Pflege sollte unbedingt früh, aber nicht übereilt stattfinden.

Die Haut heilt sich selbst

Zunächst entwickelt sich ein zartes Häutchen. Später eine Hautschicht, die robuster ist als je zuvor. Sofern lediglich die Oberhaut verletzt ist, geschieht dieser Erneuerungsprozess recht rasch. „Oberflächliche Verletzungen verheilen in zirka drei Wochen“, sagt die Ärztin: „Oft sieht man anschließend kaum einen Unterschied zur restlichen Haut. Sind die Verletzungen aber tiefer, dauert der Prozess länger. Die vollständige Heilung tiefer Narben kann bis zu zwei Jahre dauern. Man spricht hierbei von Narbenreifung.“ Die Haut bildet dann neues Gewebe, das sich in seiner Optik und Beschaffenheit von der ursprünglichen Haut unterscheidet. Es ist weniger elastisch und verfügt weder über Härchen noch über Talg- oder Schweißdrüsen. Auch kann eine Narbe keine Pigmente bilden und keine Feuchtigkeit speichern. Grundsätzlich gilt, dass sich eine frische Narbe besser pflegen und kosmetisch verschönern lässt als eine alte. Es ist zwar nicht unmöglich, ältere Narben zu behandeln; jedoch ist hier Hilfe von der Fachfrau bzw. vom Fachmann gefragt. Ob per Laser, durch einen operativen Eingriff oder spezielle Injektionen: „Hautärztinnen und -ärzte bieten moderne und passgenaue Methoden zur Narbenbehandlung an. Die Erfolge solcher Verfahren sind heute sehr gut. Und der Aufwand oft nur minimal“, sagt die Expertin.


Text: Linda Freutel | Foto: ZVG, CHIARA MILO / Fotoduets
Mehr zum Thema „Der Haut helfen“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 11/21.

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