Der Weg als Ziel

Emilie Richter pilgerte vor zwölf Jahren alleine am Jakobsweg. Das „größte Abenteuer ihres Lebens“ veränderte die Niederösterreicherin nachhaltig.

Vier Wochen lang geht Emilie Richter alleine den Jakobsweg in Spanien.

Vor 25 Jahren hört Emilie Richter das erste Mal vom Jakobsweg, als sie das Buch des österreichischen Autors Peter Lindenthal über den damals noch unbekannten Pilgerweg liest. Und beschließt: Diesen Weg möchte ich gehen.

„Sieht vieles klarer“
In knapp vier Wochen am Jakobsweg erlebt Emilie Richter das „größte Abenteuer“ ihres Lebens. Sie begegnet Menschen aus allen Ländern. Mit einigen Kanadiern wandert sie und spricht mit ihnen französisch – ein Geschenk für die Frau, die diese Sprache liebt. Und sie freundet sich mit einer koreanischen Studentin an. Ihre größte Angst – kein Bett zu bekommen – bewahrheitet sich nicht: Vom ersten Tag an ergattert sie immer ein Bett in der Pilgerherberge, die sie abends erreicht. 30 Kilometer geht die Frau meist am Tag. Das Leben reduziert sich: Der Alltag fällt weg, Emilie Richter konzentriert sich nur auf das Gehen. Und ist auf sich alleine gestellt: „Man ist mit seinen Gedanken alleine und kann vieles verarbeiten. Man sieht vieles klarer.“ Und dann brauche man wieder Menschen um sich, um zu reden, ergänzt sie.

Der Jakobsweg hat mich Dankbarkeit, Zufriedenheit und Zuversicht gelehrt.

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Text: Daniela Rittmannsberger | Foto: Privat
Mehr zum Thema „Der Weg als Ziel“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 12/21.

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