Raus aus der Krise
Sie kommen oft plötzlich und unerwartet, werfen uns aus der Bahn. Und doch gehören sie zum Leben dazu. GESUND & LEBEN verrät Ihnen, wie Sie lernen, mit Veränderungen und Krisen besser umzugehen.
Schwierigkeiten im Berufsleben, der Auszug der Kinder, die Pensionierung, die Pandemie, eine schmerzhafte Trennung oder gesundheitliche Probleme – das sind nur einige Beispiele aus dem breiten Repertoire an Herausforderungen und Umbrüchen, die uns im Laufe unseres Lebens begegnen können. „Das Leben ist oft anstrengend und bringt Krisen und Veränderungen mit sich. So schmerzhaft diese sind, sie haben einen hohen Grad an Normalität und wir benötigen sie auch, um zu wachsen, uns zu verändern und neue Einsichten zu gewinnen“, meint etwa der Psychotherapeut Holger Kuntze in seinem Buch „Das Leben ist einfach, wenn du verstehst, warum es so schwierig ist“.
RESSOURCEN AKTIVIEREN
Stellen Sie sich folgende Fragen:
Wie nütze ich bis jetzt meine Energie?
Was sind die „Zeitdiebe“ in meinem Leben?
Was gefällt mir?
Was möchte ich loslassen?
Was möchte ich gerne ändern?
Unterstützung in herausfordernden Zeiten findet sich sowohl im Außen als auch im Inneren. Äußere Ressourcen können zum Beispiel Freundinnen und Freunde sein, die für Sie da sind. Innere Ressourcen sind Gedanken oder Erinnerungen, die Ihnen Mut machen. Machen Sie sich eine Liste mit all Ihren Ressourcen und nehmen Sie dabei auch Kraftgeber auf, also jene Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und die in Ihren Alltag passen – zum Beispiel eine kurze Runde laufen gehen oder am Nachmittag ein gutes Buch lesen. Versuchen Sie, diese Kraftgeber in Ihr Leben zu integrieren. Noch keine Idee, wie Sie Ihre Batterien wieder aufladen können? Finden Sie heraus, welcher Typ Sie sind!
Bewegungstyp
In Bewegung sein, sich so richtig auspowern, Abenteuer, kleine Risiken eingehen und Natur füllen die Energietanks des Bewegungstyps im Nullkommanichts. Über Bewegung wie Spazierengehen und Yoga oder über wohltuende Sinnesempfindungen kann er besonders gut entspannen. Zu dieser Gruppe gehört auch der Workout-Typ, der sich nach einem stressigen Tag erst körperlich verausgaben (laufen, radeln) muss, bevor er zur Ruhe kommen kann.
Akustischer Typ
Beim Begriff „Meer“ denkt der akustische Typ sofort an das Rauschen der Wellen. Für ihn funktioniert Entspannung am besten über die Ohren: mit Musik, Geräuschen aus der Natur, gesprochenen Entspannungsformeln oder mit einer Fantasiereise. Ob schnelle oder langsame Musik besser funktioniert, muss jeder selbst ausprobieren.
Visueller Typ
Gibt ihm jemand ein Stichwort, so entsteht im Kopf des visuellen Typs gleich ein Bild. Für ihn eignen sich etwa Meditationen oder das Wachrufen von Erinnerungen, in denen man sich sicher, ruhig und entspannt gefühlt hat. Solche Visualisierungen bieten sich für kleine Auszeiten im Alltag an. Für diesen Typ eignen sich auch autogenes Training und progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
Text: Claudia Sebunk, Michaela Neubauer | Fotos: Sabine Engels, iStockphoto/Kieferpix, “Tut gut!”
Mehr zum Thema „Raus aus der Krise“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 10/21.