Unser Beitrag für die Erde

Saisonales Obst und Gemüse. Biologische Landwirtschaft. Werte und Zusammenhalt. All das möchte Familie Zoubek auf ihrem Biohof in Glinzendorf der nächsten Generation weitergeben.

Pastinaken, Rote Rüben, Sellerie, Grünkohl oder Lauch – typisches österreichisches Wintergemüse, das herrlich schmeckt und dem Körper viele wichtige Vitamine liefert. Im Gegensatz dazu haben etwa Paprika, Tomaten, Gurken oder Radieschen hierzulande während der kalten Monate nicht Saison. Eine Tatsache, die schnell vergessen wird, sobald man einen Supermarkt betritt. Von Maracujas über Kokosnüsse bis hin zu Avocados und Papayas findet man dort – egal ob im Sommer oder Winter – allerlei tropische Frucht- und Gemüsesorten aus vielen Teilen der Welt. Und natürlich auch jene, die zwar bei uns wachsen, deren Erntezeit jedoch längst vorbei ist. Umso schwerer fällt es Konsumentinnen und Konsumenten, den natürlichen Jahreskreis nachzuvollziehen. Etwas, das Gerhard Zoubek, Gründer des Adamah Biohofs in Glinzendorf, zu schaffen macht: „Dass immer alles zu jeder Jahreszeit verfügbar sein muss, ist ein großes Problem für unsere Umwelt. Außerhalb der Saison angebautes Obst und Gemüse hat meist weite Transportwege hinter sich, die das Klima stark belasten. Doch heutzutage wissen die Menschen leider viel zu wenig über Lebensmittel. In der Schule wird Kindern beigebracht, die Flugbahn zum Mond zu berechnen. Aber wie Ernährung, wie Leben funktioniert – das kommt meist leider viel zu kurz.“

WINTERGEMÜSE IM ÜBERBLICK

Pastinake: Während die Pastinake in Österreich lange Zeit unbedeutend war, hat sie, nicht zuletzt aufgrund der Bemühungen in der biologischen Landwirtschaft, an Bedeutung in der Ernährung gewonnen. Von September bis April kann das Wurzelgemüse geerntet werden. Verarbeiten kann man die Pastinake zu Suppen, Püree oder Babynahrung – oder man kocht oder dünstet sie als Beilage. Das Gemüse enthält wertvolle Mikronährstoffe wie Folsäure, Kalium, Vitamin E und Vitamin C.

Rote Rüben: Die Rote Rübe hat zwischen September und November Hauptsaison. Das rote Gemüse wird gern als Saft getrunken, verfeinert viele Gerichte, kann aber auch gefüllt, im Ofen überbacken oder paniert als gesunde Hauptspeise zubereitet werden. Sie ist reich an Kalium, Magnesium, Eisen und Phosphor sowie an B-Vitaminen, Vitamin C und Folsäure. Ihr wird eine stärkende und appetitanregende Wirkung nachgesagt. Zudem soll sie die Gallensekretion fördern, Erkältungen und Grippe vorbeugen.

Knollensellerie: Sellerie hat einen hohen Gehalt an ätherischen Ölen, der auch eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Die im Sellerieöl enthaltenen Terpene hemmen das Wachstum schädlicher Pilze und Bakterien im Mund- und Rachenbereich sowie im Magen. Insbesondere der Gehalt an den Mineralstoffen Kalium, Eisen und Kalzium macht ihn zu einem wertvollen Gemüse. Knollensellerie wird gerne mit Suppengrün zum Kochen deftiger Suppen verwendet. Aber auch als Röst- oder Wurzelgemüse für Schmorgerichte ist er gut geeignet.

Grünkohl: Von Oktober bis Jänner wartet der Grünkohl erntereif auf den Feldern. Er ist reich an pflanzlichem Eiweiß und Antioxidantien und zählt darüber hinaus zu den vitaminreichsten Gemüsesorten überhaupt. Er versorgt uns mit Ballaststoffen, die eine normale Darmfunktion unterstützen und enthält blutbildendes Eisen und Mineralstoffe wie Kalium und Kalzium, die für einen gesunden Stoffwechsel von Bedeutung sind. Grünkohl schmeckt blanchiert, gedämpft oder gedünstet besonders gut.

Lauch: Lauch ist eine sehr gute Vitamin-C-Quelle, enthält Folsäure, reichlich Ballaststoffe und mehr Eiweiß als Zwiebeln. Genutzt werden vor allem die hellen bis hellgrünen Anteile der Lauchstange. Nach dem Zerschneiden (meistens in Ringe) sollte er gut gewaschen werden. Aufgrund seines zwiebeligen Geschmacks eignet er sich vor allem als Zutat für Suppen und Eintöpfe.


Text: Michaela Neubauer | Foto: Barbara Nidetzky
Mehr zum Thema „Unser Beitrag für die Erde“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 11/21.

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