Weiße Pracht

Warum unsere Haare nicht grau, sondern weiß werden. Und was das mit unseren Genen, Hormonen, dem Lebensstil und der Ernährung zu tun hat.

Die französische Königin Marie-Antoinette soll vor ihrer Hinrichtung am 16. Oktober 1793 über Nacht ergraut sein. Das ist einerseits gar nicht möglich und hat andererseits einen wahren Kern. Doch der Reihe nach. Um zu verstehen, warum weder Marie-Antoinette noch sonst jemand graue Haare bekommen kann, sollte man wissen, wie die Farbe überhaupt in unser Haar kommt: So befinden sich an den Haarwurzeln nicht nur Talgdrüsen und kleine Blutgefäße, sondern auch pigmentbildende Stammzellen, die sogenannten Melanozyten. Letztere produzieren das Pigment Melanin, das dem Haar seine Farbe gibt. Mit zunehmendem Alter aber lässt die Melanin-Produktion nach, wie Dr. Sabine Schwarz, Fachärztin für Dermatologie und Leiterin des Hautzentrums Wien, erklärt: „Melanozyten gehören zum Stammzellenreservoir, das sich im Laufe des Lebens erschöpft. Sind die pigmentbildenden Zellen verbraucht, wird kein Melanin mehr gebildet, sodass nur mehr pigmentlose Haare nachwachsen. Die sind allerdings nie grau, sondern immer nur weiß, selbst wenn die Haarfarbe in einer Übergangszeit durch das Zusammenspiel von dunkleren und weißen Haaren grau erscheinen mag.“

Dr. Sabine Schwarz,
Dermatologin und Leiterin des
Hautzentrums Wien

 

Stress trägt dazu bei, dass Haare früher weiss werden.


Text: Christiane Mähr | Fotos: Hautzentrum Wien, Adobe Stock / Makovsky Art
Mehr zum Thema „Weiße Pracht“ erfahren Sie in GESUND & LEBEN 11/21.

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