Reisen im Kopf

Gefahrlos und ohne Stress reisen? Paul Kainbacher zeigt in seinem Antiquariat in Baden, wie Reise-Abenteuer im Kopf gelingen.

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Das Antiquariat

1998 gründeten Paul und Doris Kainbacher das Antiquariat Kainbacher, damals noch in ihrer Wohnung, die bald zu klein wurde. Denn Paul konnte mit dem Sammeln von Büchern nicht aufhören: „Viele alte Bücher sind teuer und ich konnte sie mir nicht leisten. So begann ich meine Sammlung zu verkaufen und konnte damit wieder neue Bücher erwerben. Dadurch ist es mir möglich, diese kostbaren Bücher einmal in meinen Händen zu halten und sie antiquarisch zu bearbeiten. Danach findet sich ein Sammler oder eine Bibliothek, wo das Buch fehlt und geschätzt wird.“ Fünf Jahre nach der Gründung kam eine Lkw-Ladung voller Bücher, da war die Frage, wohin damit? „Daher haben wir ein eigenes Haus in der Elisabethstraße 33 in Baden gekauft, ,Das Buchhaus‘. Dort hat alles Platz. Mittlerweile haben wir Graffitikünstler mit wechselnder Fassadengestaltung beauftragt, derzeit ist es ein Südseemotiv von einer Reise des berühmten Sir James Cook.“ Seit zehn Jahren veranstaltet Paul Kainbacher auch öffentliche Salons, wo Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zum Thema Geographie und Reisen Vorträge halten. Diese Salons sind mittlerweile zum Treffpunkt von Interessierten und Sammlern aus ganz Mitteleuropa geworden.

Lieblingsbücher

Paul erzählt mit strahlenden Augen: „Zu meinen Lieblingsbüchern zählen die zweite Ausgabe von Kopernikus und eine der ersten deutschen Reisebeschreibungen aus dem Jahr 1508, die Vasco da Gamas zweite Reise enthält. Außerdem Reisen von Columbus sowie einige Bände vom großen Südamerika-Werk von Alexander von Humboldt von 1808 bis 1840. Aus Linz habe ich eine ganze Sammlung über die Geschichte der Elektrizität erworben.“

Als besonders interessant bezeichnet er auch die Entdeckung der Nilquellen, Seereisen aus dem 16. und 17. Jahrhundert, die Entdeckung der Südsee durch Sir James Cook und der Osterinseln sowie die berühmten Arktisreisen von John Franklin 1845 bis 1848.

Doris Kainbacher interessiert sich am antiquarischen Sektor vor allem für berühmte Frauen und ihre Schicksale. Tochter Ina durchstöbert mit Freude die Regale des Buchhauses und zieht instinktiv die seltensten und interessantesten Bücher heraus, berichtet ihr Vater Paul. Dazu zählen beispielsweise Bücher über die Osterinseln 1910 und Hawaii 1880.


Text: Felicitas Gruber | Foto: Kati Bruder
Den kompletten Artikel „Reisen im Kopf“ finden Sie in GESUND & LEBEN 07+08/21.

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