Gut aufgeklärt

Wachsen Kinder zu Jugendlichen heran, wird Sexualität immer mehr zum Thema. Spricht man von klein auf darüber, ist ein offener Umgang garantiert. 

Auch wenn Kinder noch so klein sind – den Unterschied zwischen Mann und Frau bemerken sie bereits im Alter von zwei Jahren. Doch was es damit auf sich hat und wie Babys eigentlich entstehen, ist oft lange kein Thema in Gesprächen zwischen Eltern und heranwachsenden Kindern. Wann ist also der richtige Zeitpunkt, um mit dem Nachwuchs über Sexualität zu sprechen?


„Ist okay, nein zu sagen“

Im Idealfall sollte man von klein auf darüber sprechen, sagt Mag. Karin Zajec, Klinische und Gesundheitspsychologin mit der Spezialisierung Kinder-, Jugend- Familienpsychologie. Sie ist tätig an der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Landesklinikum Mödling, Standort Hinterbrühl. Das beginnt beim Spracherwerb, wenn man gewisse Körperteile benennt. Und auch wie Babys gemacht werden, kann man bereits kleinen Kindern altersgerecht erklären. Hilfreich sind dabei Materialien wie Bilderbücher. Wird der eigene Körper zum Thema, sind es eher jüngere Kinder, die Fragen stellen. So finden Eltern heraus, welches Wissen bereits vorhanden ist. Wird öfter darüber gesprochen, vermeidet man damit auch, dass Sexualität in der Pubertät ein unangenehmes Thema wird, erklärt die Psychologin. Denn spätestens im Alter von zwölf Jahren kommt man nicht mehr darum herum. Die Aufklärung dient auch dem Schutz des Kindes – in vielerlei Hinsicht: „Es geht viel um Körpergrenzen und Intimität. Das Kind sollte lernen, dass es okay ist, nein zu sagen.“ Um mit Pubertierenden über Sexualität zu sprechen, ist ein entspannter und wenig verkrampfter Zugang hilfreich. Neben den biologischen Komponenten ist es wichtig, mit etwaigen Mythen rund um Geschlechtsverkehr aufzuräumen. 

Es geht viel um Körpergrenzen und um Intimität.
— Mag. Karin Zajec, Klinische und Gesundheitspsychologin

Text: Daniela Rittmannsberger | Foto: Adobe Stock/ artinspiring
Mehr zum Thema „Gut aufgeklärt” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 05/22.

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