Hexenschuss – was steckt dahinter?
Sobald die Temperaturen nach oben klettern, machen Sport im Freien oder die Zeit im eigenen Garten besonders viel Freude. Doch was tun, wenn plötzlich Schmerzen auftreten?
Der berühmte „Hexenschuss“, der oftmals auf eine ruckartige Bewegung oder falsche Körperdrehung folgt, ist ein plötzlicher, intensiver Schmerz, der vom Kreuz bis ins Bein schießt. Meist geht dem Schmerz jedoch eine lange Schädigung der Wirbelsäule voraus: „Wenn man bei der Gartenarbeit oder im Sport plötzlich Schmerzen verspürt, wird das zwar als Verletzung erlebt, ist aber in Wirklichkeit ein akut auftretender Ausdruck einer bereits länger vorhandenen degenerativen Wirbelsäulenerkrankung“, erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Johannes Burtscher, Leiter der Abteilung Neurochirurgie im Landesklinikum Wiener Neustadt und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Neurochirurgie. Hier vorzubeugen sei eine ganz andere Aufgabe als beim klassischen Trauma, betont der Experte: „Weitere Belastung, wie etwa Krafttraining, wäre in solchen Fällen absolut schädlich. Es geht darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie man mit der alltäglichen Bewegung richtig umgeht. Das lernt man am ehesten im Rahmen einer ergotherapeutischen Rückenschule.“
Bei ersten Anzeichen zum Arzt!
Prim. Dr. Burtschers Rat lautet daher: „Suchen Sie unbedingt bei Veränderungen der Empfindung – ein Kribbeln, häufiges Stolpern, Bewegungsstörungen oder Taubheit – und nicht erst bei Schmerzen einen Arzt auf. Dieser wird Untersuchungen einleiten, um die Ursache zu ermitteln. Eine Früherkennung kann Dauerschäden verhindern!“
Text: Michaela Neubauer | Foto: Unsplash