Hilfe auf Augenhöhe

Die Schulsozialarbeit ist eine erste Anlaufstelle für Schülerinnen und Schüler.

Luisa* ist 14 Jahre alt und besucht eine Mittelschule in Niederösterreich. Sie sitzt im Besprechungsraum der Schule, lächelt und spielt mit ihren Armbändern. Ihr gegenüber sitzt eine Schulsozialarbeiterin. Sie erklärt Luisa, dass alles, was besprochen wird, unter ihnen bleibt. Das Mädchen nickt und beginnt zu erzählen: Sie ist oft müde und kann sich in der Schule schlecht konzentrieren. Und sie hatte Streit mit ihrer Mutter – auch ihre schulischen Leistungen, die in letzter Zeit schlechter wurden, waren Thema der Auseinandersetzung. Luisa erzählt, dass sie oft schlecht schläft und dass sie manchmal richtig Angst bekommt, ohne zu wissen, warum. Dann hat sie das Gefühl, kaum Luft zu kriegen und spürt ihr Herz rasen. An manchen Tagen, wenn sie schlecht drauf ist, kriegt Luisa auch kaum einen Bissen hinunter. „Was ist mit mir los?“, fragt sie die Schulsozialarbeiterin.

 

Michaela Unterberger, MA, Leitung Angebotsbereich Mobile Dienste,
michaela.unterberger@noe.hilfswerk.at

 

Unterstützung bei Problemen

Luisas Geschichte ist kein Einzelfall. Familiäre Probleme, psychische Gesundheit und Schwierigkeiten mit dem Lernen und in der Klasse sind die häufigsten Beratungsthemen, mit denen die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter im Berufsalltag konfrontiert werden. Vor dreizehn Jahren nahm die Schulsozialarbeit des NÖ Hilfswerks ihre Arbeit auf – zu Beginn an Neuen Mittelschulen. Zwei Jahre später startete man auch an den vier Landes­berufsschulen im Waldviertel. Schulsozialarbeit ist vor allem eines: „Ein Beratungs­angebot, das für die Schülerinnen und Schüler leicht zugänglich ist und bei Problemen unterstützt“, sagt Michaela Unterberger, MA, Leiterin des Bereiches Schulsozialarbeit. Die Schulsozialarbeit arbeitet mit Lehrerinnen und Lehrern, Direktorinnen und Direktoren sowie Eltern und Kolleginnen und Kollegen aus dem psychosozialen Bereich zusammen. Nicht nur Einzelberatung wie im Fall von Luisa ist möglich, sondern es gibt auch viele weitere Angebote, etwa Klassen- und Gruppengespräche sowie Krisenintervention und Konfliktregelung. Benötigen Schülerinnen und Schüler weitere Hilfe, vermitteln die Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter an Einrichtungen wie Suchtberatungsstellen, Kinder- und Jugendhilfe oder Psychotherapie. Auch Workshops werden angeboten – etwa zu Suchtprävention, Konflikten in der Klassengemeinschaft oder zu aktuellen Themen.

Infos: www.sozialinfo.noe.gv.at, www.hilfswerk.at/niederoesterreich

 

Mit freundlicher Unterstützung des NÖ Hilfswerks


*Name von der Redaktion geändert
Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: IStock_SDI Productions, Michaela Unterberger
Mehr zum Thema „Hilfe auf Augenhöhe” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 09/22.

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