Mediziner mit Weitblick

Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian: Ein renommierter Infektiologe und Forscher mit einem Hang zur Technik bringt seine Expertise in Niederösterreich ein.

Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian

Maschinenbau, das wäre schon eine gute Richtung gewesen“, erinnert sich Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian, Ärztlicher Leiter des Landesklinikums Wiener Neustadt, an seine beruflichen Ambitionen als Maturant. Die Technik mit all ihren Herumschraubereien und Tüfteleien hat ihn schon immer fasziniert. Doch das Schicksal hat die Regie übernommen und Ojan Assadian seiner eigentlichen Berufung zugeführt. Sein Bruder Afshin hat ihn nämlich überzeugt, dass seine eigentliche Profession ganz woanders läge, nämlich in der Medizin. Der Bruder Afshin Assadian, heute eine Koryphäe der Gefäßchirurgie in Österreich, hatte recht, denn schon kurz nach dem Einstieg ins Medizinstudium eröffneten sich für Ojan Assadian neue Welten: „Was mochn’s do?“, fragte der „ehrwürdige“ Professor für Infektiologie, Wolfgang Granninger, den jungen Studenten, als dieser erstmals an die Station 18K im AKH kam. „Ach so, arbeiten wollen’s, dann ziehen Sie sich mal den Mantel an und kommen’s mit“, erinnert sich Ojan Assadian an seine erste Begegnung mit Österreichs führendem, emeritiertem Infektiologen.

„Auf die Station für Infektiologie kamen in den frühen 1990er Jahren häufig Schwerkranke, die jahrelang in ärztlicher Behandlung waren und Heilung für ihr Leiden suchten. Ich war beeindruckt von den Therapiemöglichkeiten, um exotische Erkrankungen mit den richtigen Medikamenten schlussendlich doch heilen zu können“, erzählt Ojan Assadian. Klinische Mikrobiologie und Hygiene – das war es, was Assadian in weiterer Folge interessierte; wie man Infektionskrankheiten heilen, aber besser noch, verhindern kann. Dafür war seine Leidenschaft entflammt.

WORDRAP

Wie bewältigen Sie Herausforderungen?
Ich bin ein neugieriger Mensch und freue mich morgens schon darauf, wen ich im Laufe des Tages kennenlernen werde, auch wenn es „problematische“ Begegnungen sind.

Lesen Sie gerne?
Ja, vor allem Biografien. Gerade in unserem Beruf ist es interessant, wie Leben verlaufen. Darüber machen sich viele oft keine Gedanken.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?
„Serve all, trust all“. Ich denke, dass Offenheit, Ehrlichkeit und Wahrheit das Wichtigste sind.


Text: Doris Simhofer | Fotos: ZVG
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