So gesund ist der Sommer

Endlich richtig schönes Wetter – das tut dem Körper gut. Denn die warme Jahreszeit ist ausgesprochen gesund und macht gute Laune.

Forschungen zeigen: Es ist kein Zufall, dass sich Menschen bei strahlend schönem Wetter anders verhalten und zufriedener wirken als im Winter. Eine amerikanische Studie belegt, dass eine halbe Stunde Sonnengenuss pro Tag die Laune deutlich hebt und sich positiv auf das Gedächtnis und die Kreativität auswirkt. Insgesamt stimmen uns die langen Tage des Sommers einfach fröhlicher – denn Licht und Gesundheit hängen eng zusammen, erklärt der Mödlinger Facharzt für Endokrinologie, Dr. Christian Feinböck: „Licht steuert die innere Uhr, die den Schlaf- Wach-Zyklus, die Körpertemperatur und den Hormonhaushalt intakt hält.“
Über die Augen wird das helle Licht aufgenommen. Von dort wirkt es auf den Hypothalamus im Gehirn, wo es das Ausschütten des Schlafhormons Melatonin unterdrückt. Dieser natürliche Stoff macht müde und trübt die Stimmung. Weniger Melatonin bedeutet hingegen mehr vom Gute-Laune-Hormon Serotonin.

Dr. Christian Feinböck, Facharzt für Endokrinologie in Mödling

 

Mehr Licht, weniger Schmerzen?

 Die Sonne hat aber nicht nur auf die Psyche, sondern auch auf das Immunsystem positive Auswirkungen, sagt Feinböck. „Sonnenlicht fördert die Bildung des wichtigen D-Vitamins und dadurch auch die Aufnahme von Kalzium, das wir für unsere Knochen brauchen. Außerdem wird das Risiko von Herz- Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes gesenkt. Und das ist nicht alles: Da in der warmen Jahreszeit das Endomorphin B und andere Endorphine erhöht sind, können körperliche Schmerzen gelindert werden.“

 

Sommer treibt uns an

Dass wir im Sommer auch motivierter und leistungsfähiger sind als im Winter, zeigt eine Beobachtung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Polarexpeditionen: Bei diesen wurde gegen Ende des monatelangen Polarwinters eine deutliche Leistungsschwäche, Haltungsverfall, ein erniedrigter Blutdruck und niedrige Blutzuckerwerte festgestellt. Auch die Psyche ist oftmals angeschlagen: Die durch Lichtmangel ausgelöste Reizbarkeit ist als „Polarkoller“ bekannt. Darüber hinaus unterliegen auch die sexuellen Funktionen den Einflüssen des Lichts: Studien belegen, dass bei den Bewohnerinnen und Bewohnern des Nordens, also in Schweden, Norwegen und Finnland, die Libido in den dunklen Wintermonaten deutlich nachlässt. „Im Sommer steigt wiederum das Sexualhormon Testosteron, das sich positiv auf die Psyche der Männer auswirkt. Dadurch fühlen sie sich körperlich wohler“, betont Feinböck.
Wir dürfen uns also aus gutem Grund auf den Sommer freuen und einfach einmal glücklich sein, betont der Endokrinologe Christian Feinböck. Denn: „Wenn die Temperatur steigt, werden wir empathischer und gehen mit unseren Mitmenschen netter um. Das bewirkt, dass auch unser Umfeld weniger gestresst ist. Und: Glück ist ansteckend.“


Text: Michaela Neubauer | Foto: AdobeStock/BillionPhotos.com

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