Sport trotz Sommer-Hitze
30 Grad und nichts geht mehr? Stimmt nicht! Gut geplant und richtig ausgestattet kann man auch in den heißen Monaten des Jahres seinen Lieblingssport ausüben.
Wenn die pralle Sonne vom Himmel scheint und der Schweiß schon bei absoluter Bewegungslosigkeit rinnt, stoppen viele Menschen ihr Sportprogramm. Weil sie sich bei hohen Temperaturen einfach nicht dazu aufraffen können oder sich Sorgen machen, dass Trainingseinheiten bei mehr als 25 Grad zu belastend für den Körper sind. Dabei lassen sich aus ärztlicher Sicht Bewegung und Sommertemperaturen durchaus gut vereinbaren.
Dr. Robert Fritz ist Sportmediziner und Leiter der sportmedizinischen Leistungsdiagnostik und Präventivmedizin in der Sportordination in Wien. Er weiß, welche Sportarten im Sommer ideal sind. „Ist es richtig heiß, ist natürlich Schwimmen die perfekte Bewegungsform. Aber auch Radfahren ist empfehlenswert, da man durch den Fahrtwind die Hitze nicht so stark spürt. Ein weiterer Tipp: Bewegung in den Bergen, da es höher oben kühler ist als zwischen den Häuserschluchten in der Stadt. Prinzipiell kann man aber auch im Sommer jede Sportart ausüben, wenn man die Trainingseinheiten in die Tagesrandzeiten verlegt.“
Perfekte Trainingszeit finden
Je nach Typ kann man also sein Fitnessprogramm am sehr frühen Morgen oder am späten Abend absolvieren. Fritz: „Morgenmenschen können die frühen Stunden des Tages nützen, wenn die Luft noch frisch ist, und sportlich den Sonnenaufgang genießen. Wer sich in der Früh schwerer tut, am Abend dafür energiegeladen ist, trainiert am besten nach Sonnenuntergang, wenn es wieder abkühlt.“ Generell ist die Mittagshitze und -sonne zu meiden, obwohl laut Experten Menschen, die gut trainiert sind und hohe Temperaturen vertragen, hier schon Ausnahmen machen dürfen, solange es ihnen guttut. Empfehlenswert ist es zudem, Laufstrecken oder Sportplätze zu nutzen, die im Schatten oder unter Bäumen liegen.
Dr. Robert Fritz, Sportmediziner der Sportordination, Wien
www.sportordination.com
„Bei Auftreten plötzlicher Kopfschmerzen, Schwindel, einem Schwächegefühl oder einem Druckgefühl auf der Brust sollte man nicht einfach darüber hinwegsehen, sondern eine Pause einlegen.“
ERSTE HILFE BEI HITZTE
Sportmediziner Robert Fritz: „Bei Auftreten plötzlicher Kopfschmerzen, Schwindel, einem Schwächegefühl oder einem Druckgefühl auf der Brust sollte man nicht einfach darüber hinwegsehen, sondern eine Pause einlegen.“ Am besten einen Platz im Schatten suchen, etwas Wasser trinken und abkühlen. „Geht es einem dennoch nicht besser, sollte man sich bemühen, Hilfe zu bekommen.“ Das häufigste Problem betrifft den Kreislauf, meist sind schlanke Frauen mit niedrigem Blutdruck betroffen. „In diesem Fall ist es klug, die Fallhöhe zu reduzieren, sich also auf den Boden zu setzen, und die Beine hoch zu lagern, sodass das Blut wieder Richtung Zentrum fließen kann, dann geht es einem schnell besser.“
Text: Heike Kossdorff | Fotos: iStock_ rdonar; Sportordination
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