Leaky Gut – eine Ursache für Reizdarm?
Reizdarm ist ein häufiges Verdauungsproblem, das sich durch verschiedene Symptome wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung manifestieren kann. Der genaue Grund für Reizdarm ist unbekannt, es wird jedoch angenommen, dass verschiedene Faktoren wie Ernährung, Stress und psychologische Faktoren dazu beitragen können. Als eine weitere Ursache für Reizdarm-Beschwerden wird das Leaky-Gut-Syndrom, eine Störung der Darmbarriere, diskutiert. GESUND & LEBEN geht dem Leaky Gut genauer auf den Grund.
GESUND & LEBEN im Gespräch mit Mag. Sandra Eisenwagen, BSC, Head of Research and Development bei Panaceo, Diätolgin und Ernährungswissenschafterin
Was versteht man unter dem „Leaky-Gut-Syndrom“ und wie kann es dazu kommen?
Das Wort Leaky-Gut kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „durchlässiger Darm“. Der „Leaky Gut“ selbst ist keine Krankheit aber ein pathologischer Zustand, bei dem die Barrierefunktion der Darmwand beeinträchtigt ist und es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut kommt. Dadurch können u.a. unverdaute Nahrungsbestandteile, Toxine und andere unerwünschte Substanzen (Krankheitserreger etc.) aus dem Darm in den Blutkreislauf gelangen, das Immun- und Entgiftungs-System unseres Körpers belasten und Entzündungsreaktionen hervorrufen. Auch werden eine Reihe von Krankheitsbildern mit einem durchlässigen Darm immer öfters in Verbindung gebracht.
Die genaue Ursache des „Leaky Gut" ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass verschiedene Faktoren dazu beitragen können, einschließlich:
o Ernährungsfaktoren: Eine unausgewogene Ernährung mit zu viel Zucker, Fett und raffinierten Kohlenhydraten kann das Darm-Milieu und damit die Darmflora stören und die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen.
o Medikamenteneinnahme: Langzeitbehandlungen mit bestimmten Medikamenten wie Antibiotika oder Schmerzmitteln können die Darmflora beeinträchtigen und zur Entstehung eines „Leaky Gut " beitragen.
o Stress: Chronischer Stress kann die Funktion des Verdauungssystems beeinträchtigen und zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmwand führen.
o Umweltfaktoren: Toxine, Schwermetalle und andere Umweltgifte können die Darmflora stören, die Darmwand schädigen und ihre Durchlässigkeit erhöhen.
Welche Beschwerden treten bei Patientinnen und Patienten im Zusammenhang mit einem Leaky Gut auf?
Es gibt eine Vielzahl von Beschwerden und Symptomen, die im Zusammenhang mit einem „Leaky Gut" bzw.- damit in Zusammenhang stehender Krankheiten - auftreten können.
Einige der häufigsten berichteten Symptome bzw. Krankheiten sind:
o Verdauungsprobleme wie Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung
o Chronische Darmentzündungen
o Nahrungsmittelunverträglichkeiten
o Überbelastung des Entgiftungsapparates (Leber, Niere) und daraus resultierende Müdigkeit und Erschöpfung
o Hautprobleme wie Akne und Ekzeme
o Autoimmunerkrankungen und Allergien
o Chronische Gelenkschmerzen- und rheumatische Beschwerden
o Kopfschmerzen und Schwindel
o Geschwächtes Immunsystem mit wiederkehrenden Infekten
o Stimmungsschwankungen und Depressionen
Was hilft gegen einen Leaky Gut?
Die Behandlung des „Leaky Gut" konzentriert sich in der Regel auf die Beseitigung der Ursachen und die Wiederherstellung einer gesunden Darmflora. Sie umfasst in der Regel eine Kombination aus Ernährungsumstellung, bestimmten Ergänzungsmitteln und möglicherweise Medikamenten.
Einige allgemeine Schritte, die zur Verbesserung eines „Leaky Gut-Syndroms" beitragen können, sind daher:
o Reduzierung von belastenden Lebensmitteln wie Zucker, raffinierte Kohlenhydrate und Transfette
o Erhöhung der Aufnahme von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst und Vollkornprodukten
o Basis-Therapie mit dem PMA-Zeolith, einem natürlichen Vulkanmineral. Es wirkt stärkend auf die Darmwand und kann die Darmflora positiv beeinflussen.
o Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln wie L-Glutamin, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D, Curcumin oder Weihrauch, die entzündungshemmende Wirkungen haben können.
o Vermeidung von Stress und Einführung von Entspannungstechniken
Text: Michaela Neubauer | Foto: AdobeStock_Kiattisak