Vom Blatt bis zur Wurzel

So viele Anteile wie möglich von Lebensmitteln verwerten – das ist der Sinn des „Leaf-to-Root“-Ansatzes.

Möglichkeiten, unser Ernährungsverhalten nachhaltiger zu gestalten, gibt es reichlich: saisonales Obst und Gemüse einkaufen, auf regionale Hersteller setzen und darauf achten, dass die Produkte einen möglichst geringen Verarbeitungsgrad aufweisen. Doch noch etwas anderes ist wichtig, wenn es darum geht, ökologisch nachhaltig zu essen: Die Rede ist vom „Leaf-to-Root“ oder „Nose-to-Tail“-Ansatz, bei welchem der Fokus auf der ganzheitlichen Verwertung von Lebensmitteln liegt. Konkret geht es darum, die Wertschätzung für Lebensmittel zu steigern und dafür zu sorgen, dass so wenig wie möglich im Müll landet. „Vor wenigen Generationen war es vor allem im ländlichen Raum noch selbstverständlich, so viele Anteile wie möglich von Lebensmitteln zu verwenden. Doch mit steigendem Wohlstand ist die Wertschätzung und vor allem das Wissen um die ganzheitliche Zubereitung verloren gegangen“, erläutert Katharina Steingassner, BSc, „Tut gut!“-Ernährungsexpertin. Dies spiegelt sich auch in der Statistik wider: Rund zwei Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel landen aktuell im Müll, in Industrienationen sogar jedes zweite Nahrungsmittel. Den größten Anteil davon machen Privathaushalte aus.

 

Katharina Steingassner, BSc, „Tut gut!“-Ernährungsexpertin

 

Lebensmittel haltbar machen

Richtige Lagerung:

  • Grundregel: neue Einkäufe hinten lagern

  • Radieschen und Karotten am besten ohne Grün lagern

  • Lebensmittelreste luftdicht aufbewahren oder portioniert ins Gefrierfach

  • Die Speisekammer sollte trocken und dunkel sein, trockene Lebensmittel in Gläser abfüllen, damit diese vor Motten geschützt sind.

Optimale Lagerung im Kühlschrank:

  • Oberstes Fach: Käse, Geräuchertes, Einmachgläser (hier ist es weniger kühl und die Lebensmittel können ihr Aroma entfalten)

  • Mittleres Fach: Milchprodukte (außer Käse), Essensreste

  • Unteres Fach: Fleisch, Wurst, Fisch, leicht Verderbliches (kühlster Ort im Kühlschrank)

  • Gemüsefach: Gemüse und Obst

  • Türe: Butter, Saucen, Eier, Säfte – alles, was weniger Kühlung braucht

TIPP: Manche Lebensmittel sondern Reifegase (Ethylen) ab. Das hat Auswirkung auf Lebensmittel in der Nähe (z. B. Äpfel, Bananen, Paradeiser, Pilze, Erdäpfel und Gurken getrennt zueinander und zu anderen Lebensmitteln lagern).


Radieschenblätter-Cremesuppe

Zutaten: 400 g Radieschen (mit Blättern), 350 g Erdäpfel, 2–3 Zwiebeln, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Rapsöl (oder Sonnenblumenöl, Butter), 800 ml Gemüsesuppe, 80 g Crème fraîche (oder pflanzliche Alternative), Salz, Pfeffer, Muskat

Zubereitung: Radieschen mit Blättern waschen und grob würfeln. Erdäpfel schälen und grob würfeln; Knoblauch pressen oder klein schneiden. Zwiebeln würfeln und in Öl andünsten, bis sie glasig sind. Erdäpfel, Knoblauch und Radieschen beimengen und kurz mitdünsten. Mit der Gemüsesuppe aufgießen, kurz aufkochen und dann 20 min. köcheln lassen.
Die Suppe pürieren, abschmecken (mit Salz, Pfeffer und Muskat) und Crème fraîche unterrühren.

Durch die Radieschen und die Blätter ist die Suppe von Natur aus würzig und braucht nicht viel Salz.

WEITERLESEN im ePaper


Text: Michaela Neubauer | Fotos: iStock_knape, beigestellt
Mehr Themen für Ihre Gesundheit erfahren Sie in GESUND & LEBEN.

 

hier NEWSLETTER bestellen

〰️

hier NEWSLETTER bestellen 〰️

Zurück
Zurück

Hannas Blick auf die Welt

Weiter
Weiter

Sonnenschutz von Kopf bis Fuß